30. Mai 2022 | Marathon-News

Einmal die Endzeit DreiNullNeun….

… das ist mehr als ein ambitionierter Wunsch von Matz Mattern, Landesgeschäftsführer des ASB Hessen. Seit 01.01.2019 leitet der 51-Jährige gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Landesvorstand die Geschicke der Hilfsorganisation und des Wohlfahrtsverbandes inklusive der Tochtergesellschaften mit Sitz in Frankfurt. Um besondere Wünsche geht es auch beim Projekt “Der Wünschewagen – Letzte Wünsche wagen“ des ASB Hessen, der mittlerweile seit sechs Jahren Charitypartner des Mainova Frankfurt Marathons ist. Wir haben mit Matz Mattern gesprochen. Denn er ist nicht nur Geschäftsführer, sondern auch seit Jahren begeisterter Läufer.

 

WIE BESCHREIBST DU SELBST KURZ UND KNAPP DEINE POSITION?

 

Eine herausfordernde Managementaufgabe im Kontext sozial und gesellschaftlich immer wichtiger werdender Aufgabenstellungen: die ambulante und stationäre Pflege, Erste Hilfe, Rettungsdienst und Katastrophenschutz, Jugendarbeit, die Freiwilligendienste mit dem  Freiwilligen Sozialen Jahr und dem Bundesfreiwilligendienst. Und das war noch nicht alles.

Der ASB ist eine Organisation, die mehr Themen bewegt als ich mir das vorher dachte, sehr abwechslungsreich und spannend. Dabei geht es immer um Menschen. Egal ob es Kolleg:innen, Mitarbeiter:innen oder Serviceempfänger:innen sind.

 

Bleibt denn da überhaupt noch Zeit für das Laufen?

 

Als ehemaliger Handballer habe ich bereits im Jahr 2001 umgesattelt vom „lauffaulsten“ Handballer in der Vorbereitung zum Ausdauerläufer. Mein Erfolgsgeheimnis für Trainingszeit: „Morgenstund hat Gold im Mund“. Ich versuche sehr früh am Morgen meine Runde zu drehen, weil es mir auch Power für den Arbeitstag bringt.

 

WIE BIST DU ZUM ASB GEKOMMEN?

 

Ich bin seit 2001 Mitglied im ASB. 2000 bis 2017 waren wir als Familie Nachbarn vom Regionalverband Westhessen. Dann war die Stelle Landesgeschäftsführer ausgeschrieben und ich habe meinen Hut in den Ring geworfen.

Sportlich Zuhause bist du ja weniger im Ring, sondern vielmehr auf der Strasse. Warum läufst du?

Beruflich war ich viele Jahre oft unterwegs und Laufschuhe passen in jeden Koffer. Und eine Laufrunde, egal ob im Feld, Wald oder mitten in der Stadt, geht auch immer. Das Laufen bringt mir Entspannung und die Dosis frische Luft, die ein „Büromensch“ gut gebrauchen kann.

 

Und WARUM GERADE DER ASB?

 

Mich haben schon immer Themen von gesellschaftlicher Relevanz wie Pflege, Rettung oder Bildung interessiert. Die politische und konfessionelle Neutralität ist für mich persönlich wichtig. Das alles passt sehr gut zu mir selbst. Ich sah beim ASB die Chance, meine Managementkompetenzen für diese wichtigen gesellschaftlichen Themen einzubringen und das Gute, was der ASB tut, noch weiter voranzubringen.

Dazu gehört auch ein besonderes Projekt „Der Wünschewagen – Letzte Wünsche wagen“. Um was geht es dabei?

Es handelt sich dabei um ein rein ehrenamtliches und aus Spenden bzw. Mitgliedsbeiträgen finanziertes Projekt des Arbeiter-Samariter-Bundes. Wir erfüllen schwerstkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase einen besonderen Herzenswunsch. Das kann ein Besuch im Fußballstadion sein, oder auch der Besuch des verstorbenen Partners auf dem Friedhof. Die Wünsche sind so individuell wie die Menschen selbst. Seit ich das Projekt kenne, bin ich sehr begeistert. Es hilft den Menschen beim Abschied nehmen und beschert ihnen einen Tag, an dem die Krankheit nicht ganz im Vordergrund steht.

Auch vor meiner Zeit beim ASB bin ich in 2017 und 2018 natürlich jeweils zweimal durch das Spendentor gelaufen. Das Projekt ist für mich eine echte Herzensangelegenheit. Ich finde es super, was wir für die Wunschempfänger möglich machen, und finde das Engagement des Ehrenamts großartig.

 

Der ASB ist jetzt schon zum sechsten Mal Charitypartner des Mainova Frankfurt Marathon. Wie erlebst du diese Partnerschaft?

 

Es ist eine wirklich tolle Partnerschaft auf die wir stolz sind. Die Zusammenarbeit mit dem Team rund um Jo Schindler und Julia Leske ist einfach super und macht Spaß. Es ist Motion Events, obwohl der Mainova Frankfurt Marathon während der Coronazeit jetzt schon zweimal ausgefallen ist, gelungen, das Projekt „Der Wünschewagen – letzte Wünsche wagen“ trotzdem zu unterstützen. Und auch unsere Herzensmenschen helfen am Marathontag mit Feuereifer.

In deinem ersten Jahr als Landesgeschäftsführer warst du Starter beim Mainova Frankfurt Marathon. Wie oft warst du in Frankfurt schon auf der Strecke?

Puh, ich denke vier bis fünf Starts müssten es gewesen sein. Mein erster Marathon in Frankfurt war 2005. Den vergesse ich nicht. Denn mit 3:33 h war es meine damalige Bestzeit, die ich auch viele Jahre (auf anderen Strecken) nicht geknackt habe. Vor Corona hatte ich aber einen Hattrick in Frankfurt und war 2017, 2018 und 2019 in Frankfurt am Start.

 

WAS WÜNSCHST DU DIR FÜR DEN diesjährigen Marathon?

 

Ich hoffe, dass er so durchgeführt werden kann, wie die Orga und die Läufer:innen es sich wünschen und wir ein großartiges Ergebnis für uns alle haben. Aus Läufersicht wünsche ich mir schönes Wetter. Optimal wären 12-14 Grad, kein Wind und Sonne. Und natürlich viele, die durch das Spendentor laufen und damit den Wünschewagen unterstützen. Oder eine der vielen anderen Spendenmöglichkeiten nutzen.

 

Zurück zum ASB: WANN IST DER TAG BEIM ASB EIN GUTER TAG?

 

Wenn wir ein Thema erfolgreich abschließen konnten und das Haupt- und Ehrenamt zufrieden nach Hause geht. Und wir gemeinsam wertschätzen, was wir

erreicht haben.

 

WIE BESCHREIBST DU DEINEN FÜHRUNGSSTIL?

 

Grundlegend würde ich sagen: locker, kommunikativ und mitarbeiterorientiert. Ich kann aber auch streng und klar sein, das ganze kommt auf die Situation an. Das Lockere und Zugängliche darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass ich fordernde Ziele und Vorstellungen habe. Als Führungskraft sehe ich mich als Partner auf Augenhöhe. Wir alle zusammen sind ein Team – das ist mir wichtig.

 

BEIM LAUFEN IST ABER JEDER AUF SICH ALLEINE GESTELLT, ODER?

 

Ich finde ein Marathon ist ein riesiges Teamevent und ich habe auch selbst schon oft erlebt wie sich Läufer:innen gegenseitig anfeuern und motivieren.

 

ENTSCHEIDE DICH!

 

Wasser oder Iso-Drink? Wasser

Straße oder Waldweg?  Beides

Dusche oder Badewanne nach dem Laufen? nach dem Training Dusche, nach einem Marathon Wanne

Sport oder Couch? Sport

Veggie oder Fleisch? Fleisch

Sommer oder Winter? Sommer

 

FAMILIE

 

Verheiratet und einen 22-Jährigen Sohn.

 

HOBBY

 

Aktiv laufen, Rennrad und Mountainbike fahren, Handball und Fußball als Fan, Krimis, Biografien und ausgefallene Reiseberichte lesen, Musik

hören, auf Konzerte gehen.

Wenn die Pandemie zu Ende ist, würde ich gern wieder in tolle Ecken der Welt reisen. Klassischer Familienurlaub, aber auch ein bisschen abenteuerlicher Individualurlaub.

 

LIEBLINGSESSEN

 

Sehr italienisch: Pasta und Pizza stehen ganz oben auf der Liste.

 

Deine Lieblings-Playlist beim Laufen?

 

Hardrock, Metall, Punk, Neue Deutsche Welle. Ein Lieblingslied ist z.B. „Don’t stop me now“ von Queen. Das lief im Radio, nachdem ich mich für den Job beim ASB entschieden hatte (am Tag vor dem 2018 Marathon), während der Anfahrt zum Start. Übrigens mit neuer Bestzeit 3:13 h.

 

TRAUMBERUF ALS KIND?

 

Als Jugendlicher wollte ich gern Steinmetz und Steinbildhauer werden. Das bin ich auch geworden. Aber wegen einer Steinstauballergie musste ich umsatteln.

 

DREI DINGE ZUM EHRENAMT

 

Herzblut, Leidenschaft und Engagement. Klasse übrigens, dass sich auch so viele ehrenamtlich als Helfer:innen beim Mainova Frankfurt Marathon engagieren.

 

Was treibt deinen Puls in die Höhe?

 

Ungerechtigkeit, indirekte Vorwürfe, zum Beispiel, wenn man drum herum laviert und nicht direkt sagt, was man kritisch findet – und natürlich das Laufen.

 

WAS MACHST DU NACH EINEM STRESSIGEN TAG?

 

Familie, TV Krimi oder ein gutes Buch. Sport versuche ich ja vor dem Tag.

 

Abschließend möchte ich allen für ihre bisherige Unterstützung des Projekts „Der Wünschewagen – Letzte Wünsche wagen“ danken. Ob beim Lauf durch das Spendentor, durch den Kauf eines Charity Wishlets oder durch sonstige Aktionen zu Gunsten des Wünschewagens. Und für die Unterstützung der Presse, die hilft dieses wunderbare Projekt bekannter zu machen.

Unterstützt bitte auch 2022 und helft mit, letzte Herzenswünsche zu erfüllen.

 

Spendenkonto:
ASB Landesverband Hessen e.V.
IBAN: DE55 5502 0500 0007 1330 55
BIC: BFSWDE33MNZ
Bank für Sozialwirtschaft
Verwendungszweck: WünschewagenMarathon

Onlinespende und Newsletter:
https://www.asb-hessen.de/WünschewagenRheinMain

 

Mehr Infos

www.asb-hessen.de/marathon

www.wuenschewagen.de

Einmal die Endzeit DreiNullNeun, das ist mehr als ein ambitionierter Wunsch von Matz Mattern | Foto: Marathon-Photos