27. September 2024 | Marathon-News

Unsere 24 Zugläufer sind Freund und Helfer, Motivator und Gutzuredner – nach ihnen kann man die Uhr stellen.

Wenn es sie nicht schon gäbe, müsste man sie erfinden: unsere Zugläufer. Sie sind von weitem schon zu sehen, sie sind Typen so bunt wie die Laufwelt – und sie tun Gutes. Unsere Zugläufer sind Inseln der Stabilität und der Gleichmäßigkeit im großen Teilnehmerfeld. Wer mit ihnen durch Frankfurt rennt, kann auf ihre Unterstützung zählen. Die Zugläufer bewahren Euch davor, der Euphorie, der Schwäche oder dem inneren Schweinehund nachzugeben. Sie geben Halt, sie liefern Kraft und sie nehmen Nervosität. Sie sind treue Begleiter für Bestzeitenjäger und Genussläufer, alte Laufhasen und unerfahrene Erststarter zugleich. Erst bremsen sie Euch, später ziehen sie Euch – womöglich zu einer neuen persönlichen Bestzeit. Unsere 24 Zugläufer sind eine dufte Truppe, nach der man die Uhr stellen kann. Umarmungen, Lob und (Tränen der) Freude der Mitläufer nach geglückten 42,195 Kilometern in der Festhalle – mehr brauchen sie nicht als Lohn.
Auf ihren Shirts und auf ihren aufragenden Fahnen stehen die Zielzeiten 2:59, 3:14, 3:29, 3:44, 3:59, 4:14, 4:29, 4:59 oder 5:29 Stunden.
Wer auf unter 3:30 Stunden zielt, hält sich an Verena, deren Motto vielversprechend klingt für einen langen Frankfurter Lauftag: „Live your Runner’s High!“. Sie ist eine erfahrenen Pacemakerin. Ihr Antrieb? „Wenn mich auf den letzten 500 Metern vor dem Ziel etliche Läufer, die die gesamte Strecke hinter mir gelaufen sind, freudestrahlend überholen und wissen, dass sie es in der Wunschzeit ins Ziel schaffen.“
Christina (3:44) hat einst selbst ihre persönliche Bestzeit erreicht mithilfe eines Zugläufers. „Ich weiß aus Erfahrung wie wertvoll es ist jemanden an seiner Seite zu haben, der einen unterstützt, motiviert und pusht, wenn es hart wird“, sagt sie. Das gilt auch für Thorsten (4:14), der mal in Frankfurt persönlichen Rekord gelaufen ist. Weil: „Ich sah eingangs der Mainzer Landstraße bei Km 30 etwa 50 Meter vor mir den Zugläufer für 3:14. Ich konnte Ihn zwar nicht mehr einholen, aber alleine der Sichtkontakt motivierte mich so sehr“, erzählt er. An dessen Seite als Pacemaker für 4:14 ist mit Detlev ein Veteran des Laufens auf Zeit. Er hat schon famose 140 Marathons bewältigt, davon 63 als Pacemaker.
Wer Tipps aus der Laufszene braucht, hält sich an Petra (4:44). Sie läuft und läuft und läuft und zwar 15 bis 20 Marathons im Jahr. Oliver, der seine Mitläufer auf 4:49 Stunden ziehen wird, hatte als Zugläufer in München mal ein besonderes Erlebnis. „Ein übergewichtigen Läufer hat von seiner Frau eine Weltreise versprochen bekommen, wenn er in unter 5 Stunden ins Ziel kommt. Ich hab alles gegeben, dass er die Wette gewinnt.“

Unsere 24 Zugläufer sind Freund und Helfer, Motivator und Gutzuredner – nach ihnen kann man die Uhr stellen.