12. Oktober 2020 | Running-News

Sifan Hassan bricht 10.000-m-Europarekord von Paula Radcliffe

Sifan Hassan ist im Corona-Pandemie-Jahr weiter in absoluter Topform. Die 27-jährige Holländerin, die aus Äthiopien stammt, brach in Hengelo am Sonnabend den 10.000-m-Europarekord. Sifan Hassan erreichte eine Zeit von 29:36,67 Minuten und wurde damit zur viertschnellsten Läuferin aller Zeiten über 10.000 m.

 

Den Europarekord über die 25-Runden-Bahndistanz hielt zuvor Paula Radcliffe. Die Britin war 2002 im strömenden Regen bei den Europameisterschaften in München in 30:01,09 Minuten zur Goldmedaille gelaufen. Zwischenzeitlich wurde zwar Elvan Abeylegesse als Europarekordlerin geführt, doch die Zeit der Türkin wurde dann nach einem positiven Dopingtest annulliert.

 

Im holländischen Hengelo wurde Sifan Hassan acht Runden lang (3.200 Meter) von der britischen Tempomacherin Laura Wightman geführt. Somit musste sie über zwei Drittel der Distanz alleine laufen. „Es war ein schwieriges Rennen, denn es war kalt und nass. Ich habe mich aber sehr stark gefühlt“, wurde Sifan Hassan auf der Webseite des internationalen Leichtathletik-Verbandes (worldathletics.org) zitiert. Die Holländerin war mit großem Vorsprung vor Tsehay Gemechu im Ziel. Die Athletin aus Äthiopien lief als Zweite 30:57,73.

 

„Ich freue mich sehr, dass ich diesen alten Europarekord von Paula Radcliffe, einer außerordentlich starken Läuferin, gebrochen habe“, sagte Sifan Hassan, die bei besseren Bedingungen wahrscheinlich noch ein paar Sekunden schneller gewesen wäre. Dann wiederum wäre sogar der Weltrekord der Äthiopierin Almaz Ayana (29:17,45 Minuten) nicht mehr so weit weg gewesen.

 

Sifan Hassan, die vor gut einem Monat in Brüssel einen Weltrekord im Stundenlauf (18.930 Meter) aufgestellt hatte, wird am kommenden Wochenende bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften in Gdynia starten. Bei dem Rennen in Polen gehört sie zu den ganz großen Favoritinnen.

 

Text: race-news-service.com

Foto: photorun.net

Sifan Hassan stellte in Hengelo einen Europarekord über 10.000 m auf. | Foto: www.photorun.net