12. August 2019 | Running-News

Fünf deutsche Läufer für die WM nominiert

Fünf deutsche Athleten werden in Lauf-Wettbewerben bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha (Katar) an den Start gehen. Darunter ist kein Marathonläufer. Die Titelkämpfe finden aufgrund der extremen klimatischen Bedingungen wesentlich später statt als gewöhnlich. Die WM beginnt am 28. September und endet am 6. Oktober. Dass bisher lediglich fünf Läufer zum Team gehören, hängt damit zusammen, dass die entsprechenden Qualifikationszeiten nicht erreicht wurden. Hier ist allerdings noch bis Anfang September Zeit, die Norm noch zu erfüllen. Hinzu kam, dass aufgrund der zu erwartenden Hitze so gut wie keine deutschen Marathonläufer Interesse an einem Start in Doha hatten.

 

Das bisherige deutsche Lauf-Quintett ist allerdings ein schlagkräftiges: Konstanze Klosterhalfen, Alina Reh, Gesa Krause, Richard Ringer und Sam Parsons können in Doha durchaus für einige gute Platzierungen sorgen.

 

Konstanze Klosterhalfen (Bayer Leverkusen) wurde sowohl für die 1.500-m- als auch die 5.000-m-Distanz nominiert. Ein Doppelstart ist allerdings nicht möglich, da sowohl die beiden Vorläufe als auch die Finalrennen über diese Strecken jeweils am gleichen Tag stattfinden. Die Startzeit der beiden Endläufe differiert sogar nur um 30 Minuten, so dass der Zeitplan auch einer Ausnahmeläuferin keinen Doppelstart erlauben würde. Nach ihrem deutschen Rekord über die 5.000-m-Strecke bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin (14:26,76 Minuten) dürfte Konstanze Klosterhalfen über die längere Strecke bessere Chancen haben.

 

Für zwei Strecken nominiert ist auch Alina Reh (SSV Ulm). Sie könnte zwar sowohl über 5.000 m als auch über 10.000 m an den Start gehen. Doch es ist wohl eher damit zu rechnen, dass sie sich auf die längere Distanz konzentriert. Hier zeigte sie innerhalb des letzten Jahres eine Reihe von starken Leistungen: Bei der EM war sie 2018 Vierte, in diesem Sommer wurde sie bereits Junioren-Europameisterin.

 

Über 3.000 m Hindernis wird Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) an den Start gehen. Sie hat bereits eine WM-Medaille gewonnen: 2015 wurde die in Frankfurt lebende Läuferin sensationell Dritte. Die Europameisterin ist noch nicht in Topform, doch es ist noch genügend Zeit bis zu den Titelkämpfen in Doha.

 

Nach einer Reihe von Starts über längere Distanzen innerhalb der vergangenen 14 Monate wird sich Richard Ringer (LC Rehlingen) bei den Weltmeisterschaften auf die 5.000 m konzentrieren. Hier war er EM-Dritter im Jahr 2016. Zum ersten Mal bei einer Weltmeisterschaft starten wird Sam Parsons (LG Eintracht Frankfurt). Der aus den USA stammende Läufer ist seit diesem Jahr für Deutschland startberechtigt.

 

Mit Arne Gabius (Therapie Reha Bottwartal) und Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt) hatten im vergangenen Jahr beim Mainova Frankfurt-Marathon zwei Läufer die WM-Norm von 2:13:00 beziehungsweise 2:31:00 Stunden unterboten. Für beide war ein Start in Doha jedoch nie ein Thema. Arne Gabius wird in New York laufen, Katharina Steinruck in Frankfurt.

 

„Für unsere Läufer steht die Olympia-Norm im Vordergrund, die sie bei einem Herbst-Marathon angreifen möchten“, erklärt Bundestrainerin Katrin Dörre-Heinig. Lediglich Fabienne Amrhein (MTG Mannheim) hatte ursprünglich einmal Interesse an einem Start im heißen Doha  bekundet. Doch sie fiel in der Vorbereitung auf den Düsseldorf-Marathon im Frühjahr mit einem Ermüdungsbruch aus. Mit Blick Richtung Olympia-Marathon in Tokio ist Katrin Dörre-Heinig aber zuversichtlich: „Ich bin optimistisch, dass wir 2020 mit drei Männern und drei Frauen bei den Olympischen Spielen am Start sein werden.“

 

Text: race-news-service.com

Foto: photorun.net

Richard Ringer wird bei der WM in Doha über 5.000 m laufen. Foto: www.photorun.net