13. November 2020 | Running-News

Valencia-Marathon teilweise sogar besser besetzt als London

Trotz der Coronavirus-Krise soll der Valencia-Marathon mit einer größeren Anzahl von Eliteläufern am 6. Dezember stattfinden. Die Spanier hatten das Rennen für die Breitensportler im September abgesagt, doch für die Topathleten sind sowohl Rennen über die 42,195 km als auch die Halbmarathondistanz (21,0975 km) weiter geplant. Sie sollen unter entsprechenden Hygiene- und Schutzkonzepten stattfinden. Gut 200 Athleten haben so die Chance, in diesem Jahr trotz der Pandemie noch einen hochkarätigen Wettkampf laufen zu können – und für einige von ihnen geht es dabei um die Marathon-Olympianormen für die Spiele 2021 in Japan (2:11:30 bzw. 2:29:30).

 

Wenn der Valencia-Marathon tatsächlich wie geplant über die Bühne gehen kann, steht das Rennen dem London-Marathon kaum nach. Der Lauf in der britischen Metropole war zwar in der absoluten Spitze spektakulärer und besser besetzt, doch hinsichtlich der Breite in der Spitze ist die Startliste in Valencia stärker. Elf Läufer werden mit Bestzeiten von 2:05:00 Stunden und schneller geführt – in London waren es acht. Fünf Frauen weisen Zeiten von unter 2:20 auf. Das ist eine mehr als in London Anfang Oktober.

 

Angeführt wird die Startliste vom Äthiopier Birhanu Legese, der in Berlin im vergangenen Jahr eine Zeit von 2:02:48 Stunden erreicht hatte und damit der drittschnellste Läufer aller Zeiten ist. Er gewann in diesem Jahr bereits den Tokio-Marathon mit 2:04:15. Die beiden Äthiopier Kinde Atanaw (2:03:51) und Leul Gebreselasie (2:04:02) sowie der Kenianer Lawrence Cherono (2:04:06) folgen in der Liste.

 

Auch die schnellste Frau auf der Startliste rannte ihre Bestzeit in Berlin: Ruti Aga (Äthiopien) lief vor zwei Jahren 2:18:34. Damit ist sie genau eine Sekunde schneller als ihre Landsfrau Birhane Dibaba (2:18:35). Drei weitere Äthiopierinnen gehen ebenfalls mit persönlichen Rekorden von unter 2:20 ins Rennen: Degitu Azimeraw (2:19:26), Zeineba Yimer (2:19:28) und Tigist Girma (2:19:52). Zudem ist die Halbmarathon-Weltmeisterin aus Kenia, Peres Jepchirchir (2:23:50), dabei.

 

Acht deutsche Läufer stehen zurzeit auf der Startliste für den Valencia-Marathon. Wie bereits berichtet, sind dies bei den Männern Amanal Petros (TV Wattenscheid/2:10:29), Philipp Pflieger (LT Haspa Marathon Hamburg/2:12:50), Tom Gröschel (TC Fiko Rostock/2:13:49) und Debütant Richard Ringer (LC Rehlingen). Bei den Frauen ist Melat Kejeta (Laufteam Kassel/2:23:57) nach ihrem sensationellen zweiten Platz bei der Halbmarathon-WM ins Feld nachgerückt. Außerdem sind Anja Scherl (LG Telis Finanz Regensburg/2:27:50), Deborah Schöneborn (2:31:18) und ihre Zwillingsschwester Rabea Schöneborn (beide LG Nord Berlin), die ihr Debüt laufen wird, dabei. Mit Ausnahme von Amanal Petros, Melat Kejeta und Anja Scherl geht es für die deutschen Athleten um die Olympia-Normen.

 

Hochklassig besetzt ist auch der Halbmarathon, der parallel veranstaltet wird. Bei den Männern sind vier Athleten im Rennen, die bereits unter 59 Minuten gelaufen sind. Dabei kommt es zu einem neuen Aufeinandertreffen zwischen Kibiwott Kandie (Kenia/58:37) und Jacob Kiplimo (Uganda/58:49). Im Oktober hatte Kiplimo vor Kandie den WM-Titel im Halbmarathon gewonnen. Absolute Weltklasse-Bestzeiten von jeweils 58:42 Minuten weisen auch die beiden Kenianer Stephen Kiprop und Bedan Karoki auf. Auf der Startliste steht zudem der Europarekordler Julien Wanders (Schweiz/59:13). Bei den Frauen gehen Senbere Teferi (Äthiopien/65:32) und Dorcas Tuitoek (Kenia/66:33) mit den schnellsten Bestzeiten ins Rennen.

 

Text: race-news-service.com

Foto: photorun.net

Beim hochkarätig besetzten Valencia-Marathon geht mit Birhanu Legese der drittschnellste Läufer aller Zeiten an den Start. | Foto: www.photorun.net