Dem Ziel, 2030 klimaneutral zu sein, kommt das Event auch wegen Thomas Wolff von “Querbeet” nahe, der tonnenweise Bio-Obst bereitstellt. Auf den Punkt gereift.
Thomas Wolff erinnert sich noch gut an die Anfänge vor genau 20 Jahren. Wie er beim Marathon von einigen belächelt worden sei. Wie die Leute fragten: „Was wollen die denn jetzt?“, und damit die „BioRunner“ meinten, eine Truppe von Marathonläufern, die sich für nachhaltig erzeugtes Bio-Obst und -Gemüse einsetzten und zu einer größeren, gesellschaftlichen Verbreitung beitragen wollten.
Heute sind die „BioRunner“ ein fester Bestandteil des Marathons, im Jahr 2019 traten sie mal mit mehr als 160 Läufern an. Eine wahre Erfolgsgeschichte, wenn man bedenkt, dass „Bio“ im Jahr 2005 bei Weitem noch nicht die gleiche gesellschaftliche Verbreitung hatte wie heute. Trotzdem kam die Marathon-Organisatoren damals auf Thomas Wolff und sein Unternehmen Querbeet zu, um die Versorgung der Marathonläufer mit Bio-Obst auf der Strecke sicherzustellen. Besonders Bananen und Äpfel. Die Vision: Ein umweltschonender Marathon. Seitdem sind viele Maßnahmen getroffen und viel Geld investiert worden in das Konzept „Green Marathon“, das den Laufklassiker zum Vorreiter in der Szene macht. Das große Ziel: Im Jahr 2030 soll die erste klimaneutrale Auflage stattfinden.
Das Angebot damals, sich beim Marathon zu engagieren, sei ein „Volltreffer“ für ihn als passionierten Marathonläufer gewesen, sagt Wolff. „Ich bin sofort drauf angesprungen.“ Wer Thomas Wolff fragt, was einen Marathon mit gesunder Ernährung verbinde, bekommt viele Antworten. Eine lautet: „Beides funktioniert nur nachhaltig“.
In Frankfurt werden Laufsport und Nachhaltigkeit schon seit Jahren gemeinsam gedacht. Dank einer engen Zusammenarbeit mit dem „Umweltforum Rhein-Main“ und dem Umweltamt der Stadt Frankfurt wurden viele Initiativen und Aktionen entwickelt, um den ökologischen Fußabdruck des Marathons so gering wie möglich zu halten. Das Bio-Obst von Querbeet ist dabei eine von vielen ökologischen Säulen des Marathons. Auch die Pasta-Party in Kooperation mit dem Biohof der „Fattoria La Vialla“ aus der Toskana oder die kostenfreie Nutzung des Frankfurter ÖPNV am Marathontag gehören zum Projekt Green Marathon. Im Jahr 2014 vergab AIMS, der Verband der internationalen Straßenlaufveranstalter, den „Green Award“ an den Frankfurt Marathon und zeichnete ihn damit als weltweit umweltfreundlichsten Marathon aus.
Für die Läufer bedeutet das am Marathontag mit Blick auf die Verpflegung unterwegs: 28.000 auf den Tag genau gereifte Bio-Bananen an der Stecke und 13.000 Bio-Äpfel im Zieleinlauf. „Nichts ist schlimmer als zu reife oder zu grüne Bananen beim Marathon zu haben“, sagt Thomas Wolff, der dieses Jahr selbstverständlich auch wieder gemeinsam mit anderen Läufern der „BioRunner“ an den Start gehen wird. „Das hat seit 20 Jahren immer sehr gut geklappt. Ich bin schon in anderen Städten Marathon gelaufen und kann sagen, dass Frankfurt hier Vorreiter ist“, sagt Wolff.
Die einstige Skepsis gegenüber biologischer Landwirtschaft habe sich gewandelt. Mittlerweile könne Querbeet auf eine kleine, regionale Fangemeinde zählen, die den Unterschied zu konventionellem Obst und Gemüse schmecke. Am Rennwochenende wird Querbeet auch auf der Marathonmall zu finden sein: In Kooperation mit Voelkel werden sogenannte „Start-Shots“, also kleine Smoothies, für die Besucher angeboten. Das Angebot reicht von Rote Beete- bis zu Ingwershots.