21. November 2022 | Running-News

Afrikanische Sieger beim Sieben-Hügel-Lauf, deutsche Athleten überzeugen

Drei Monate nach seinem Triumph beim Europameisterschafts-Marathon in München ist Richard Ringer (LC Rehlingen) erstmals wieder ein Rennen gelaufen. Der 33-Jährige belegte beim Sieben-Hügel-Lauf über 15 km im holländischen Nijmegen Platz neun in flotten 43:24 Minuten. Ein noch besseres Ergebnis erreichte Nils Voigt (TV Wattenscheid), der als Sechster nach 43:18 im Ziel war. Als Fünfte lief Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) starke 47:45 Minuten.

 

Bei unangenehm nasskalten Wetterbedingungen mit Temperaturen von knapp über dem Gefrierpunkt entwickelten sich bei dem Traditionslauf trotzdem schnelle Rennen. Bei den Männern setzte sich dabei ein Youngster aus Uganda souverän durch: Der erst 17-jährige Rodgers Kibet löste sich nach knapp der Hälfte der Distanz aus der Spitzengruppe, in der zuvor Nils Voigt ganz vorne neben ihm gelaufen war während Richard Ringer sich am Ende der Gruppe einsortiert hatte, und gewann souverän in 42:08 vor Nibret Melk (Äthiopien/42:43) und Abel Sikowo (Uganda/42:58).

 

Rodgers Kibet stellte damit über die selten gelaufene 15-km-Strecke – dem bisher längsten Rennen seiner Karriere – ebenso eine Jahresweltbestzeit auf wie die Frauen-Siegerin Beatrice Chepkoech. Die kenianische Weltrekordlerin über die 3.000-m-Hindernis (8:44,32 Minuten) siegte in 47:18. In einem bis zum Schluss spannenden Rennen hatte die am Ende zweitplatzierte Eveline Chirchir (Kenia/47:20) nach rund 12 km kurzzeitig zur führenden Chepkoech aufgeschlossen, doch die Hindernis-Weltmeisterin von 2019 löste sich dann wieder und hielt einen knappen Vorsprung von wenigen Sekunden bis ins Ziel. Dritte wurde Stella Chesang (Uganda) in 47:37 vor der Schottin Elish McColgan (47:40).

 

Nils Voigt und Richard Ringer zeigten mit ihren Zeiten von 43:18 und 43:24 zu einem ungewöhnlichen Saisonzeitpunkt schon wieder sehr vielversprechende Form. Mit diesen Ergebnissen müssten sie über 15 km nun die zweit- beziehungsweise drittschnellsten Deutschen aller Zeiten sein. Schneller war über diese Distanz lediglich Amanal Petros (TV Wattenscheid), der beim Halbmarathon in Ras Al Khaimah (Vereinigte Arabische Emirate) im Februar den 15-km-Punkt nach 43:10 Minuten passiert hatte (der Streckenpunkt bei dem Rennen in Ras Al Khaimah erfüllt die Kriterien für die offizielle Anerkennung von Zwischenzeiten). Der Deutsche Leichtathletik-Verband führt über die 15-km-Strecke allerdings bisher keine Bestenliste.

 

Auf Platz zwei einer inoffiziellen deutschen 15-km-Bestenliste dürfte sich Hanna Klein mit ihren 47:45 einsortiert haben. Schneller als die 29-Jährige war Konstanze Klosterhalfen (Bayer Leverkusen), als sie im Oktober bei ihrem Sieg beim Valencia-Halbmarathon die 15-km-Marke nach 46:47 passiert hatte. Hanna Klein, die bisher in einem Wettkampf nicht weiter als 10 km gelaufen war, hat ein weiteres Mal gezeigt, dass sie auf den längeren Strecke erhebliches Potenzial hat.

 

Text: race-news-service.com

Foto: photorun.net

Die Hindernis-Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech gewann das Sieben-Hügel-Rennen über 15 km in Nijmegen. | Foto: www.photorun.net