11. Dezember 2017 | Running-News

Reh siegt bei Cross-EM vor Klosterhalfen, Türken Özbilen und Can gewinnen Titel

Alina Reh hat bei den Crosslauf-Europameisterschaften im slowakischen Samorin als erste deutsche Läuferin die Goldmedaille im Wettbewerb der unter 23-Jährigen gewonnen. Die Athletin des SSV Ulm siegte dabei vor Konstanze Klosterhalfen (Bayer Leverkusen). In den Hauptrennen gab es bei sehr kalten aber sonnigen Wetterbedingungen einmal mehr türkische Sieger: Kaan Kigen Özbilen ist der neue Cross-Europameister während Yasemin Can ihren Titel verteidigte.

 

Für die 20-jährige Alina Reh war der Triumph in Samorin der größte Sieg ihrer Karriere. Die Junioren-Europameisterin von 2015 über 3.000 und 5.000 m schaffte den Sprung in die Altersklasse der unter 23-Jährigen beim Cross meisterhaft. Dabei kam der deutschen Langstreckenhoffnung, die vor kurzem von den German Road Races (GRR) zur deutschen Straßenläuferin des Jahres gewählt worden war, die längere Strecke von 6,28 km sicherlich entgegen. In einem erneuten Duell mit Konstanze Klosterhalfen, die in den vergangenen beiden Jahren bei der Cross-EM jeweils die Titel der unter 20-Jährigen gewonnen hatte, hatte Alina Reh am Ende das bessere Stehvermögen – wie schon vor kurzem beim Crossrennen in Darmstadt ließ sie Konstanze Klosterhalfen hinter sich. In 20:22 Minuten lag Alina Reh am Ende drei Sekunden vor ihrer nationalen Konkurrentin. Das deutsche Erfolgs-Duo hatte die stark eingeschätzte Jessica Judd deutlich auf Abstand halten können. Die Britin wurde Dritte mit 20:45. In der Team-Wertung dieses Wettbewerbes gewannen die deutschen Läuferinnen hinter den Britinnen die Silbermedaille.

 

„Es war ein hartes Rennen für mich und ich musste auf den letzten 500 Metern alles geben. Ich wusste nicht, dass ich die erste deutsche Siegerin in dieser Altersklasse bin, das macht diesen Sieg noch ganz besonders wertvoll“, sagte Alina Reh, während Konstanze Klosterhalfen erklärte: „Ich wusste, dass Alina sehr gut in Form ist. Es hat mich nicht überrascht, dass sie als Langstrecklerin gewann. Ich bin sehr zufrieden mit der Silbermedaille.“

 

Für die vierte deutsche Medaille bei dieser Cross-EM sorgte Mirian Dattke. Sie wurde Dritte im Rennen der unter 20-Jährigen. Über die 4,18 km lange Strecke war die Läuferin der LG Telis Finanz Regensburg nach 14:03 Minuten hinter der Britin Harriet Knowles-Jones (13:48) und Lili Anna Toth (Ungarn/13:59) im Ziel.

 

Bei den männlichen Nachwuchsrennen konnten die deutschen Starter nicht in den Medaillenkampf eingreifen. Im Rennen der unter 20-Jährigen über 6,28 km gewann Jakob Ingebrigtsen (Norwegen) in 18:39 vor Ramazan Barbaros (Türkei/18:41) und Louis Gilavert (Frankreich/18:45). Hier belegte Markus Görger (LAC Freiburg) als bester deutscher Läufer Rang zehn in 18:50. Den Lauf der unter 23-Jährigen über 8,23 km entschied der Franzose Jimmy Gressier in 24:35 vor seinem Landsmann Hugo Hay (24:37) und Yemaneberhan Crippa (Italien/24:42) für sich. Auf Platz 20 war Patrick Karl (TV Ochsenfurt/25:08) bester deutscher Läufer. Ein Platz hinter ihm lief der stärker eingeschätzte Amanal Petros (SV Brackwede/25:09) ins Ziel.

 

Zum vierten Mal in Folge gab es im Männerrennen einen türkischen Sieger: In Samorin triumphierte Kaan Kigen Özbilen über die 10,18 km lange Strecke in 29:45 Minuten. Nach einem Zweikampf in der Schlussphase des Rennens konnte sich der aus Kenia stammende Özbilen am Ende noch klar von Adel Mechaal (Spanien) absetzen, der in 29:54 Zweiter wurde. Rang drei ging an den Briten Andrew Butchart (30:00), der im Mittelteil des Rennens in Führung gelegen hatte. „Im vergangenen Jahr war ich verletzungsbedingt Zehnter bei dieser EM, dieses Mal war ich fit und in Form“, sagte Kaan Kigen Özbilen, der sich nun auf den Start beim Boston-Marathon im April vorbereiten will. Einen sehr guten zwölften Platz belegte der einzige deutsche Starter im Männerrennen, Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen). Er war nach 30:24 Minuten im Ziel.

 

Die aus Kenia stammende Yasemin Can ist erst die zweite Frau, der bei der Cross-EM eine Titelverteidigung gelang. Dies hatte zuvor nur Fionnuala McCormack (Irland) geschafft, die am Sonntag Platz zwölf belegte. Ysemin Can lief zu einer souveränen Titelverteidigung. Frühzeitig, deutlich vor der Hälfte der 8,23-km-Distanz, setzte sie sich ab und gewann schließlich in 26:48 Minuten vor Meraf Bahta (Schweden/27:03) und Karolin Grovdal (Norwegen/27:04). „Es war nicht leicht bei der Kälte und im Wind. Aber ich habe mir ein schönes, vorzeitiges Geburtstagsgeschenk gemacht, denn morgen werden ich 21 Jahre alt“, sagte Yasemin Can. Ein überraschend starkes Rennen lief Elena Burkhard (LG Farbtex Nordschwarzwald), die sich Stück für Stück nach vorne arbeitete und am Ende als Fünfte nach 27:21 Minuten im Ziel war.

 

Das erstmals integrierte Mixed-Staffelrennen – zwei Männer und zwei Frauen starteten pro Nation über insgesamt 6,28 km – entschied Großbritannien in 18:24 Minuten vor der Tschechischen Republik (18:25) und Spanien (18:26) für sich. Das deutsche Team kam in 19:10 auf Platz sieben.

 

Text: race-news-service.com

Fotos: photorun.net

Alina Reh triumphierte bei der Cross-EM im Rennen der unter 23-Jährigen.