7. Dezember 2017 | Marathon-News

Auf eine Brezel mit der Rekordläuferin

Marathon-Legende Irina Mikitenko zog es wieder zum Brezellauf powered by Interair – sie kann einfach nicht vom Laufen lassen.

 

9,6 Grad sind für das letzte Oktoberwochenende eine nicht ungewöhnliche Temperatur, doch wenn dazu noch ein kalter Wind durch die Stadt pfeift, wird es ungemütlich. Irina Mikitenko ist jedoch erfahren genug um zu wissen, was zu tun ist, wenn man bei solchen Bedingungen verschwitzt von einem Lauf zurückkommt und noch zu tun hat: man zieht sich eine Daunenjacke an.

Warm eingepackt steht die ehemalige Weltklasseläuferin in einem Meer aus gut gelaunten Hobbysportlern und verteilt die Belohnungen für die erste Anstrengung an diesem kalten Samstagmorgen: Medaillen in Form einer Brezel. Was auch sonst, möchte man meinen, schließlich geht es hier um den Brezzellauf powered by interAir, einem der festen Rituale beim Mainova Frankfurt Marathon. Jedes Mal ist bei der Ouvertüre des Rennwochenendes eine Schleife über 5 Kilometer zu laufen. Start und Ziel sind nur ein paar Schritte vom Hammermann entfernt, der stählernen Skulptur an der Festhalle.

 

Warmlaufen für die große Schleife am Sonntag ist die Devise beim Brezellauf powered by interAir, viel Spaß und wenig Stress heißt es für alle. Irina Mikitenko hat das Feld schon 2016 begleitet, ein Jahr später ist sie wieder mit dabei, ebenso die früheren Laufgrößen Herbert Steffny und Carsten Eich. „Dieses Mal ist mehr los als im vorigen Jahr“, sagt sie und verteilt dabei eine Medaille nach der anderen.

Irina Mikitenko hat zwar schon 2014 ihre große Karriere als Langstreckenläuferin beendet, erkannt wird sie von den vielen Hobbysportlern aber immer noch. Wer einmal mit 2:19:19 Stunden den deutschen Marathonrekord der Frauen aufgestellt hat, ist eben auf ewig eine Heldin, auch wenn dieses Berliner Rennen nunmehr neun Jahre zurücklegt. Und da ist ja noch ihr nationaler Rekord über 5000 Meter (14:42:03), zwei Siege beim London-Marathon und einer in Berlin – die gebürtige Kasachin ist eine deutsche Lauflegende.

 

Vieles, was zu dem Leben einer Frau gehört, die solche Leistungen bringen will, liegt bereits hinter Mikitenko. Das tägliche harte Training, der Wettkampfdruck, die Entbehrungen des Profisports. Sie genießt, dass es vorbei ist. Aber niemals möchte sie das Laufen missen. Gut 80 Kilometer in der Woche läuft sie immer noch, da mag der Freizeitläufer staunen, doch für jemanden, bei dem einst dreimal so viel auf den Plan stand, ist das mehr Erholung. Und so sieht Irina Mikitenko heute das Laufen. Als Erholung und Ablenkung vom Alltag. „Dabei fließt die ganze schlechte Energie aus dem Körper,“ sagt sie. Neuerdings verzichtet sie sogar auf die Stoppuhr, ihr Gefühl sagt ihr, wann die Stunde durch den Wald im hessischen Ort Freigericht vorüber ist. Und eine Stunde Laufen muss es schon sein, „für weniger ziehe ich mich nicht um“.

 

Laufen ist für Irina Mikitenko aber nicht nur Selbstzweck. Bei Staffeln und Spendenläufen setzt sie ihre Popularität für gute Zwecke ein, und wenn sie mit ihrer früheren Kollegin Claudia Dreher Laufcamps für Breitensportler organisiert, dann geben beide ihr Wissen den diejenigen weiter, die sich etwa ihren Traum von einem Marathon erfüllen wollen. Vielleicht in Frankfurt. Und dann mit dem Brezzellauf powered by interAir als Aufwärmrunde.

Marathon-Legende Irina Mikitenko zog es wieder zum Brezellauf powered by Interair