16. April 2018 | Running-News

Boston-Marathon am Montag: Wird es ein Tag der US-Läufer?

Der 122. Boston-Marathon könnte am Montag ein großer Tag für die amerikanischen Marathonläufer werden. Denn sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen scheinen Top-Platzierungen für die US-Athleten möglich – vielleicht sogar ein Sieg. Rund 30.000 Läufer werden auf der hügeligen Strecke von Hopkinton nach Boston laufen. Darunter ist mit Arne Gabius (Therapie Reha Bottwartal) auch der deutsche Rekordhalter, der 2015 in Frankfurt 2:08:33 Stunden gelaufen war. Die Wettervorhersagen deuten auf starke Regenfälle und Gegenwind hin. Dies sind eher keine Bedingungen bei denen die Athleten aus Kenia und Äthiopien eine Tempojagd starten.

 

Bei den Männer kommt es zu einer Neuauflage des Vorjahres-Duells: 2017 setzte sich der Kenianer Geoffrey Kirui gegen Galen Rupp (USA) durch. Beide haben danach einen großen Marathon gewonnen. Kirui wurde im vergangenen Sommer Weltmeister, Rupp triumphierte in Chicago. Während Meb Keflezighi (USA) den Boston-Marathon 2014 sensationell gewann, wäre ein Sieg von Rupp keine ganz große Überraschung mehr.

 

Doch Kirui und Rupp sind mit Bestzeiten von 2:06:27 beziehungsweise 2:09:20 bei weitem nicht die schnellsten Läufer im Elitefeld. Drei Äthiopier und drei Kenianer liefen bereits unter 2:06 Stunden: Tamirat Tola (2:04:11), Lemi Berhanu (2:04:33), Lelisa Desisa (alle Äthiopien/2:04:45), Nobert Kigen (2:05:13), Wilson Chebet (2:05:27) und Evans Chebet (alle Kenia/2:05:30) gehören ebenfalls zum engen Favoritenkreis. Für Arne Gabius geht es auf der schweren Strecke um eine gute Platzierung. Ein Rang unter den Top 10 wäre eine starke Leistung.

 

Mit „Rückenwind“ geht Shalane Flanagan ins Rennen. Die US-Amerikanerin gewann im vergangenen November überraschend den New York-Marathon. Für Flanagan, die in der Nähe von Boston aufgewachsen ist und eine Bestzeit von 2:21:14 Stunden hat, ist ein Sieg in Boston ein Traum. Die Olympia-Sechste von Rio 2016 war vor fünf Jahren schon einmal Vierte bei dem Traditionsrennen. Auf Anhieb Dritte bei ihrem Marathon-Debüt wurde Jordan Hasay (USA) vor einem Jahr in Boston. Sie belegte dann auch in Chicago im Herbst Platz drei und verbesserte sich auf 2:20:57.

 

Die beiden US-Amerikanerinnen treffen am Montag auf drei Läuferinnen, die mit schnelleren Bestzeiten ins Rennen gehen: Aselefech Mergia (Äthiopien/2:19:31), Titelverteidigerin Edna Kiplagat (Kenia/2:19:50) und Boston-Streckenrekordlerin Buzunesh Deba (Äthiopien/2:19:59). Die jüngsten Ergebnisse dieses afrikanischen Trios waren jedoch nicht überzeugend. Mit Desiree Linden (2:22:38) könnte zudem eine dritte Amerikanerin vorne mitmischen.

 

Text: race-news-service.com

Foto: photorun.net

Ein Duell zwischen New-York-Marathon-Siegerin Shalane Flanagan und Titelverteidigerin Edna Kiplagat - hier bei einem Straßenrennen in New York - könnte es am Montag auch in Boston geben.