21. Juni 2021 | Running-News

Guter Olympia-Test für Julien Wanders, Geoffrey Kamworor meldet sich zurück

Der Halbmarathon-Europarekordler Julien Wanders hat am Sonnabend das Rennen im italienischen Stresa souverän gewonnen. Der Schweizer, dessen Bestzeit bei 59:13 Minuten steht, siegte über die 21,0975-km-Distanz bei hohen Temperaturen in 62:42 vor dem Norweger Sondre Moen, der nach 63:00 im Ziel war. Dritter wurde Matthew Kibarius (Kenia) mit deutlichem Abstand in 67:52. Das Rennen wurde zwar am frühen Abend gestartet, trotzdem herrschten zu diesem Zeitpunkt noch Temperaturen von rund 30 Grad am Lago Maggiore nahe der Schweizer Grenze. Für Julien Wanders war dies somit ein guter Hitze-Test für die Olympischen Spiele in Tokio, die in rund fünf Wochen beginnen. Der Schweizer wird bei Olympia über 10.000 m antreten und voraussichtlich danach auch noch über 5.000 m laufen. Ohne ein internationales Topfeld fand das Frauenrennen in Stresa statt. Hier siegte die Italienerin Lorenza Beccaria in 1:20:10 Stunden.

 

Kenias Olympia-Ausscheidungen in Nairobi

 

Gerade noch rechtzeitig vor den Olympischen Spielen hat sich Geoffrey Kamworor eindrucksvoll zurückgemeldet. Der Kenianer, der 2019 den New York-Marathon gewonnen hatte, dann vor gut einem Jahr beim Training von einem Motorrad angefahren wurde und dadurch lange Zeit verletzt ausfiel, lief bei den Olympia-Ausscheidungen seines Landes in Nairobi sein erstes Bahnrennen seit dem Sommer 2019. Geoffrey Kamworor gewann das 10.000-m-Rennen in 27:01,06 Minuten – der schnellsten je in Kenia gelaufene Zeit – und qualifizierte sich damit für die Spiele. Zweiter wurde Rodgers Kwemoi in 27:05,51 vor Weldon Langat (27:24,73). Die beiden Erstplatzierten sind nach den kenianischen Regeln automatisch für Olympia qualifiziert, den dritten Starter können die Funktionäre unabhängig vom Ergebnis bei den Ausscheidungen nominieren. Dadurch könnte über 10.000 m noch der 10-km-Straßenlauf-Weltrekordler Rhonex Kipruto (26:24 Minuten) zum Zuge kommen. Er gab das Rennen in Nairobi nach rund 8.400 Metern auf.

 

Die amtierende 5.000-m-Weltmeisterin Hellen Obiri gewann das 10.000-m-Rennen der Frauen. Sie lief mit 30:53,60 Minuten ebenso die schnellste je in Kenia erzielte Zeit. Damit siegte sie deutlich vor Irene Cheptai (31:06,86) und Sheila Chelangat (31:10,27).

 

Über 5.000 m hatte Hellen Obiri zuvor Platz zwei in 14:52,51 Minuten belegt. Hier siegte Lilian Rengeruk, die bei der Crosslauf-WM 2017 den dritten Platz belegt hatte, in 14:52,18. Agnes Tirop belegte Rang drei mit 14:53,91. Bei den Männern setzte sich über diese Distanz der favorisierte Nicholas Kimeli durch, der in der Höhenlage von Nairobi mit 13:02,87 Minuten überzeugte. Auch diese Zeit ist die schnellste, die je in Kenia gelaufen wurde. Zweiter wurde Daniel Simui in 13:05,05 vor Samwel Masai (13:17,43).

 

Über 3.000 m Hindernis siegte Leonard Bett mit 8:17,26 Minuten vor Abraham Kibiwott (8:17,61) und Benjamin Kigen (8:21,32). Der Olympiasieger und Weltmeister Conseslus Kipruto gab das Rennen frühzeitig auf, könnte aber trotzdem noch nominiert werden. Bei den Frauen bezwang Hyvin Kiyeng in 9:24,5 Minuten die Weltrekordlerin und Weltmeisterin Beatrice Chepkoech, die als Zweite nach 9:25,0 im Ziel war. Rang drei belegte in einem knappen Finish Purity Kirui in 9:25,6.

 

Überraschend geschlagen wurde über 1.500 m der Weltmeister Timothy Cheruiyot, der mit einer Zeit von 3:30,48 Minuten zurzeit auch die Jahresweltbestenliste anführt. In einem Sprint-Finish kam Cheruiyot in Nairobi nicht über Rang vier in 3:34,36 hinaus. Das Rennen gewann Charles Simotwo in 3:32,75. Keine Probleme hatte die Olympiasiegerin Faith Kipyegon im 1.500-m-Rennen der Frauen. Sie gewann das Rennen in 4:02,10. Über 800 m setzten sich Michael Saruni (1:45,81) und Mary Moraa (2:00,67) durch.

 

Miriam Dattke siegt über 5.000 m und verzichtet auf Olympia-Qualifikationsversuch

 

Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) wollte ursprünglich am Sonnabend in Regensburg noch einen Olympia-Qualifikationsversuch über 10.000 m starten. Doch auch aufgrund der extrem hohen Temperaturen verzichtete sie auf ein solches Rennen und wird nun nicht bei den Spielen starten können. Miriam Dattke lief statt dessen über 5.000 m und gewann diesen Lauf in 15:34,92 Minuten vor Sara Benfares (LC Rehlingen/15:40,97).

 

Text: race-news-service.com

Foto: RAK / photorun.net

Julien Wanders ist bereit für die Olympischen Spiele. | Foto: RAK / photorun.net