13. Oktober 2019 | Running-News

Hendrik Pfeiffer verpasst Olympia-Norm in Köln, gutes Debüt von Debbie Schöneborn

Hendrik Pfeiffer hat zum zweiten Mal nach 2017 den Köln-Marathon gewonnen, dabei aber die avisierte Olympia-Norm am Ende deutlich verpasst. Der 26-jährige Läufer, der für TV Wattenscheid startet, lief nach 2:15:19 Stunden ins Ziel. Bis kurz vor Kilometer 30 hatte er noch auf Kurs für die geforderte Zeit von 2:11:30 gelegen. Ebenfalls konkurrenzlos lief Deborah Schöneborn (LG Nord Berlin) zum Sieg. Die 24-Jährige lief dabei ein beachtliches Debüt von 2:31:18 Stunden. Bei den Frauen steht die internationale Olympia-Norm bei 2:29:30.

 

Hendrik Pfeiffer hatte in Köln Pech, es passte an diesem Tag nicht viel zusammen – dies betraf Umstände, die er selbst nicht beeinflussen konnte. In der ersten Hälfte lief noch alles weitgehend nach Plan. Nach 65:32 Minuten passierte Hendrik Pfeiffer, der eine Marathon-Bestzeit von 2:13:11 Stunden hat, die Halbmarathonmarke. Auch bei Kilometer 25 führten ihn noch zwei der ursprünglich drei Tempomacher: Mitko Seboka (Äthiopien/LAC Quelle Fürth) und Patrick Ereng (Kenia). Die Zwischenzeit von 1:17:43 Stunden deutete auf eine Endzeit von rund 2:11:10 hin.

 

Doch Seboka ging kurz darauf aus dem Rennen und Ereng stoppte zwischen 26 und 27 km. Nun war Hendrik Pfeiffer viel früher als geplant auf sich alleine gestellt. Da es in Köln überhaupt keine internationale Konkurrenz gibt, gab es auch keine anderen Läufer in diesem Zeitbereich mit denen er hätte kooperieren können. Bei steigenden Temperaturen und auch teilweise windigen Bedingungen hatte Hendrik Pfeiffer schlechte Karten im Rennen um die Norm für die Spiele in Tokio 2020. Dann kam ein weiteres entscheidendes Dilemma hinzu, von dem er nach dem Rennen erzählte: „Vier meiner acht Getränkeflaschen waren nicht an den Verpflegungspunkten“, sagte Hendrik Pfeiffer.

 

Bei Kilometer 30 lag er mit 1:33:36 Stunden zwar noch im Bereich der Normzeit, hatte aber bereits an Tempo verloren. „Ich musste alles auf eine Karte setzen, aber die zweite Hälfte war finster für mich. Ab Kilometer 30 habe ich viel Zeit eingebüßt. Ich bin froh, dass ich mich noch mit einer Zeit ins Ziel gerettet habe, die nicht peinlich ist“, sagte Hendrik Pfeiffer, dessen Muskulatur in der Schlussphase derart verkrampfte, dass er teilweise Mühe hatte, sich auf den Beinen zu halten. „Ich brauche jetzt erst einmal eine längere Erholungsphase.“ Im nächsten Frühjahr wird er dann sicherlich einen neuen Versuch in Richtung Olympia-Norm starten. Hinter dem Wattenscheider wurde Erik Hille (LG Teils Finanz Regensburg) in 2:18:33 Zweiter, Rang drei belegte der Kölner Philippe Gillen (2:28:42).

 

Ein prima Debüt gelang Deborah Schöneborn in Köln – obwohl auch ihr der Tempomacher früher als geplant verloren ging, so dass sie weite Strecken völlig alleine laufen musste. Selbst in diesem Zeitbereich fanden sich auf den letzten 14 Kilometern keine männlichen Läufer. Sie war das Rennen mutig angegangen und die erste Hälfte in 1:14:57 Stunden gelaufen. Den 30-km-Punkt erreichte sie nach 1:46:51, was auf eine Zeit von knapp über 2:30 hindeutete. Auf den letzten Kilometern wurde die Berlinerin deutlich langsamer, doch mit 2:31:18 sortierte sie sich in der deutschen Jahres-Bestenliste auf Anhieb auf Rang zwei ein. „Ich bin sehr stolz auf dieses Debüt. Ich wollte mit einem guten Gefühl ins Ziel kommen, das ist mir gelungen. Auf den letzten Kilometern hatte ich Wadenprobleme“, sagte Deborah Schöneborn. Zweite wurde Maike Schön (LAZ Puma Rhein-Sieg/2:48:33), Rang drei belegte Stephanie Strate (SV Brackwede/2:49:09).

 

Den parallel veranstalteten Halbmarathon gewannen Amanal Petros (TV Wattenscheid) und Katja Fischer (LAV Stadtwerke Tübingen) in 1:05:43 beziehungsweise 1:15:18 Stunden. Sabrina Mockenhaupt-Gregor (LT Haspa Marathon Hamburg), die ihre leistungssportliche Karriere vor einiger Zeit beendet hat, wurde in 1:19:06 Zweite.

 

Text: race-news-service.com

Foto: Köln-Marathon

Gewonnen, aber nicht glücklich: Hendrik Pfeiffer hatte in Köln bei der Jagd auf die Olympia-Norm in mehrfacher Hinsicht Pech. Foto: Köln-Marathon