28. März 2024 | Running-News

Hochkarätige Crosslauf-WM mit Titelverteidigern Jacob Kiplimo und Beatrice Chebet

Mit beiden Titelverteidigerin werden am Sonnabend die Crosslauf-Weltmeisterschaften in Belgrad stattfinden. Jacob Kiplimo (Uganda) und Beatrice Chebet (Kenia) gewannen die prestigeträchtigen Goldmedaillen vor einem Jahr in Bathurst (Australien). Die Crosslauf-Weltmeisterschaften gehören zu den hochkarätigsten Wettkämpfen, die der internationale Laufsport im Jahr zu bieten hat. Afrikas Topläufer dürften die Medaillen in Belgrad, wo hohe Temperaturen von über 25 Grad Celsius vorausgesagt sind, unter sich ausmachen.

 

Obwohl die Titelkämpfe in Europa stattfinden und sich die deutschen Langstreckler zumindest auf den Straßen-Wettbewerben in den letzten Jahren stark entwickelt haben, ist kein einziger Athlet des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) in Belgrad am Start.

 

Auf der welligen 10-km-Strecke, die insgesamt aber nur geringe Höhenunterschiede aufweist, gehen bei den Männern alle drei Medaillengewinner des vergangenen Jahres an den Start: Titelverteidiger Jacob Kiplimo ist in diesem Jahr bisher zwei Rennen gelaufen und hat beide gewonnen: Der Halbmarathon-Weltrekordler (57:31 Minuten) siegte über 10 km in Valencia und entschied dann die nationalen Crosslauf-Meisterschaften in Uganda für sich. Sein Landsmann Joshua Cheptegei war vor einem Jahr Dritter bei der Cross-WM, nachdem er 2019 diesen Titel gewonnen hatte. Der 5.000-m-Olympiasieger, der über diese Distanz sowie über 10.000 m den Weltrekord hält, lief erst ein Rennen in diesem Jahr. Dabei war er über 10 km in Laredo (Spanien) Zweiter.

 

Berihu Aregawi ist der Bronzemedaillen-Gewinner des vergangenen Jahres. Der 5-km-Weltrekordler hofft, dass er als erster Äthiopier seit 2011 das Männerrennen bei der Cross-WM gewinnen kann. Ein weiterer stark einzuschätzender Äthiopier ist Dinkalem Ayele, der vor kurzem den Lissabon-Halbmarathon gewonnen hat.

 

Das kenianische Team wird in Belgrad angeführt von Sabastian Sawe, der im vergangenen Jahr in die Weltspitze lief. Der Kenianer war 2023 bereits Siebenter bei der Cross-WM und gewann dann im Herbst die Goldmedaille bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften in Riga (Lettland).

 

Thierry Ndikumwenayo könnte der stärkste europäische Läufer in Belgrad sein. Der Spanier war bei der Cross-WM 2019 bereits Neunter. Damals startete er noch für sein ursprüngliches Heimatland Burundi.

 

Achtmal in Folge hat eine Läuferin aus Kenia den Cross-WM-Titel gewonnen. Und die Kenianerinnen haben gute Chancen, diese eindrucksvolle Serie am Sonnabend fortzusetzen. Beatrice Chebet geht nicht nur als Titelverteidigerin sondern auch als 5-km-Weltmeisterin an den Start des 10-km-Rennens.

 

Bei den nationalen Cross-Meisterschaften musste sich Beatrice Chebet allerdings vor kurzem mit Rang vier zufrieden geben. Dieses Rennen gewann Agnes Ngetich, die in Belgrad ebenso zu den Top-Favoritinnen zu zählen ist. Bei der Cross-WM in Bathurst war sie vor einem Jahr bereits Dritte. Und sie zeigte in diesem Jahr schon vor den nationalen Cross-Meisterschaften glänzende Form. In Valencia durchbrach sie im Januar über 10 km als erste Frau die 29-Minuten-Barriere mit 28:46. Zudem stellte sie in diesem Rennen den 5-km-Weltrekord von Beatrice Chebet ein (14:13). Zweite in Valencia mit 28:57 sowie dann auch bei den kenianischen Cross-Meisterschaften war Emmaculate Anyango, die ebenfalls zu den Favoritinnen zu zählen ist.

 

Es wird schwierig für die Konkurrenz, die kenianische Dominanz zu stoppen. Am ehesten könnte wohl die Äthiopierin Girmawit Gebrzihair mit den Kenianerinnen Schritt halten. Sie ist die Siegerin des äthiopischen WM-Qualifikationsrennens. Gebrzihair hat auch eine hochklassige Halbmarathon-Bestzeit von 64:14 Minuten und somit die nötige Ausdauer für das Crossrennen.

 

Die amtierende Cross-Europameisterin Karoline Grovdal (Norwegen), die diesen kontinentalen Titel zuletzt im Dezember 2023 zum dritten Mal in Folge gewann, zählt zu den aussichtsreichsten europäischen Läuferinnen.

 

Text: Jörg Wenig / Race News Service

Foto: Sailer / photorun.net

Beatrice Chebet geht in Belgrad als Titelverteidigerin an den Start. Foto: Sailer / photorun.net