21. Dezember 2017 | Marathon-News

Jutta Mader (79 Jahre, Zielzeit: 5:31:12) mit großen Zielen

Jutta Mader hat sich intensiv vorbereitet auf den Mainova Frankfurt Marathon. Sechs Läufe über 30 Kilometer hat sie eingestreut in ihr Programm. Aber eigentlich ist Jutta immer im Training, immer steht ein großer Wettkampf an. Die 79-Jährige braucht diesen Reiz, diese Aussicht auf den nächsten großen Tag, an dem sie etwas Besonderes leisten kann. Sie kann das Laufen nicht lassen – warum auch? Sie beweist ja in einer Tour, dass Frauen bis ins hohe Alter hinein noch Topleistungen vollbringen können. Jutta war in diesem Jahr die älteste Teilnehmerin im Frankfurter Teilnehmerfeld. „Total happy“, sei sie im Ziel in der Festhalle gewesen, erzählt sie. „Eigentlich hatte ich mir eine Zeit von 5:30 Stunden vorgenommen, nun sind es 5:31:12 geworden, na gut. Leicht ging es wegen des Windes in diesem Jahr nie, vor allem die letzten Kilometer haben sich wie Kaugummi gezogen.“ Auf ein paar Sekunden mehr oder weniger kommt es der Athletin vom TV Okriftel nicht an. Schließlich nimmt sie regelmäßig auch weit längere Strecken als 42,195 Kilometer ins Visier. Weil sie oft im Taunus trainiert und auch wie in diesem Spätsommer ein Trainingslager in den Bergen in Oberstdorf und Davos absolviert hat, liegen ihr bergige Rennen. So hat Jutta schon harte Bewährungsproben wie den Eiger Ultra Trail oder den Swiss Iron Trail bewältigt. „Zum 80. Geburtstag im kommenden Jahr schenke ich mir meinen fünften Start bei den 100 Kilometern von Biel. Dafür werde ich hart trainieren“, erzählt sie gutgelaunt. Dabei ist ihr Zieleinlauf Mainova Frankfurt Marathon in diesem Moment erst eine Dusche und wenige Minuten mehr her. Doch Laufen auf langen Strecke bedeutet für die Hattersheimerin mehr Genuss als Last. Gerade in Frankfurt, dessen Skyline von Hattersheim aus zu sehen ist. „Wenn man so einen tollen Lauf vor der Haustür hat, muss man einfach dabei sein“ sagt Jutta, die erst mit 65 Jahren so richtig zum Laufsport gefunden hat. „Es hat mich einfach nicht mehr losgelassen“, sagt die 79-Jährige. Und das ist auch gut so, denn Athletinnen wie Jutta bedeuten auch für jüngere Teilnehmer eine große Inspiration. Bei den Rennen wird Jutta stets begleitet von ihrem Ehemann – „er ist mein größter Kritiker“, sagt sie schmunzelnd. Ihr Erfolgsgeheimnis für tolle Leistungen im Alter? „Es ist Kopfsache. Man darf sich nicht zur Ruhe setzen, sondern sollte immer Ziele vor Augen haben.“ Das einzige kleine Problem, das sie wie in Frankfurt mittlerweile bei quasi allen Wettkämpfen hat, an denen sie teilnimmt: Altersgenossinnen, die mit Jutta Schritt halten können, gibt es kaum noch.

Die 79 Jahre alte Jutta Mader hat die 42,195 Kilometer durch Frankfurt mal wieder locker bewältigt – und hat noch große Ziele.