5. Mai 2025 | Running-News

Kenianer laufen Streckenrekord beim Mainz-Marathon, Fitwi und Mayer verpassen Bestzeiten knapp

Starke Streckenrekorde gab es beim Gutenberg Halbmarathon Mainz: Während der kenianische Debütant James Kipkurui bei seinem Sieg in 60:50 Minuten überraschte, triumphierte seine Landsfrau Esther Chemtai mit 68:52. Mit diesen Zeiten festigte der Lauf seine Position als aktuell zweitschnellstes deutsches Rennen über die 21,0975 km hinter Berlin. Nicht wie erhofft lief es dagegen für die deutschen Topathleten Samuel Fitwi und Domenika Mayer, die auf den Rängen zwei beziehungsweise vier ihre persönlichen Bestzeiten nur um ein paar Sekunden verpassten.

 

Nach einem sehr schnellen Beginn mit ersten Kilometerzeiten, die auf Ergebnisse von unter einer Stunde hindeuteten, beruhigte sich das Tempo. Eine sechsköpfige Spitzengruppe erreichte dann den 10-km-Punkt nach 28:35 Minuten, was auf eine Zielzeit von rund 60:20 hindeutete. Es war dann überraschend der 23-jährige James Kipkurui, der sich in seinem ersten Halbmarathonrennen vor der 15-km-Marke aus der Spitzengruppe absetzte. Bei guten Wetterbedingungen baute der Kenianer in der Folge seinen Vorsprung aus. Der Newcomer, der international bisher praktisch unbekannt ist, verbesserte den Streckenrekord mit 60:50 um elf Sekunden und erzielte damit die erste Zeit unter 61 Minuten in Mainz. „Dieser Sieg ist eine Überraschung für mich. Mein nächstes Ziel ist es nun, mich auf eine 59er-Zeit zu verbessern“, sagte James Kipkurui, aus dem weiteren Umfeld von Eldoret (Eldama Ravine) kommt. Zu einem Betreuungs-Team zählt der 3.000-m-Hindernis-Olympiasieger von 1992, Matthew Birir.

 

Samuel Fitwi (Silvesterlauf Trier) machte auf den letzten Kilometern noch einen Platz gut und lief als Zweiter mit 61:22 nur um fünf Sekunden an seiner persönlichen Bestzeit (61:17) vorbei. „Ich freue mich sehr über den zweiten Platz, auch wenn ich das Ziel einer Zeit unter 61:00 verpasst habe“, sagte der deutsche Marathon-Rekordler Samuel Fitwi (2:04:56). „Die Strecke ist sehr gut und die Stimmung war fantastisch.“ Samuel Fitwi wird am nächsten Sonnabend noch die 10 Meilen in Bern laufen. Danach folgt eine Pause und im Juni beginnt dann der nächste Trainings-Aufbau. Platz drei belegte in Mainz Joshua Kithuku (Kenia) mit 61:24.

 

Im Rennen der Frauen passierte die dreiköpfige Spitzengruppe mit Esther Chemtai, ihrer Landsfrau Rency Kogo und Hanne Verbruggen die 10-km-Marke nach 32:36 Minuten. Dies deutete bereits auf eine Zielzeit von 68:45 hin. Domenika Mayer verlor in dieser Phase den Anschluss an die Führungsgruppe. Bald darauf konnte auch Hanne Verbruggen nicht mehr mit den Kenianerinnen Schritt halten. Die Entscheidung fiel dann rund zwei Kilometer vor dem Ziel. Esther Chemtai setzte sich ab und gewann in 68:52. Damit blieb sie fast eine Minute unter dem bisherigen Streckenrekord von 69:46. Die 31-Jährige siegte vor der Debütantin Rency Kogo (Kenia/69:04) und der Belgierin Hanne Verbruggen (69:43). „Dies war erst mein zweiter Halbmarathon und meine erste Zeit unter 70 Minuten. Als nächstes möchte ich mich auf ungefähr 67:00 verbessern“, sagte die aus Ngong in der Nähe von Nairobi kommende Esther Chemtai, die bereits 2010 WM-Dritte im Cross der Juniorinnen war.

 

Als Vierte lief auch Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) mit 69:56 noch unter 70:00. Doch sie verpasste damit die avisierte persönliche Bestzeit um zehn Sekunden. „Heute war nicht mein Tag. Ich merkte schon gleich am Anfang , dass es nicht lief und fand keinen Rhythmus. Zeitweilig dachte ich, ich komme gar nicht ins Ziel“, sagte Domenika Mayer, die trotzdem noch ihre zweitbeste Halbmarathon-Zeit erreichte.

 

 

Ergebnisse, Männer:

  1. James Kipkurui KEN 60:50
  2. Samuel Fitwi GER 61:22
  3. Joshua Kithuku KEN 61:24
  4. Nickson Kogei KEN 62:15
  5. Calistus Kitoo KEN 62:19

 

Frauen:

  1. Esther Chemtai KEN 68:52
  2. Rency Kogo KEN 69:04
  3. Hanne Verbruggen BEL 69:43
  4. Domenika Mayer GER 69:56
  5. Rita Jelagat KEN 71:44

 

Text: Jörg Wenig

Fotos: Norbert Wilhelmi

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