5. Oktober 2023 | Running-News

Kiptum und Chepngetich in Chicago im Mittelpunkt

Knapp zwei Wochen nach dem spektakulären Berlin-Marathon folgt nun am Sonntag in Chicago das nächste große internationale Marathon-Highlight. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Läufer aus Kenia: Shooting-Star Kelvin Kiptum und Ruth Chepngetich.

 

Nachdem es Eliud Kipchoge in Berlin nicht gelungen ist, seinen eigenen Weltrekord von 2:01:09 Stunden weiter zu verbessern, könnte es sein, dass die Bestzeit in Chicago in Gefahr gerät. Denn mit Kelvin Kiptum startet der zurzeit wohl einzige Läufer, dem man zutrauen kann, den Rekord zu brechen. Erst zweimal ist der Kenianer bisher über die 42,195 km gestartet. Beide Male lief er unter 2:02 Stunden, was keinem anderen am Anfang einer Marathon-Karriere annähernd gelungen ist. In Valencia lief Kelvin Kiptum im Dezember 2022 einen inoffiziellen Debüt-Weltrekord von 2:01:53, dann gewann er sensationell den London-Marathon in 2:01:25 und kam dabei bis auf 16 Sekunden an die Zeit von Eliud Kipchoge heran. Der zweitschnellste Marathonläufer aller Zeiten hat angekündigt, dass er den Weltrekord angreifen möchte. Mit diesem Ziel wird er aber sicherlich anders an das Rennen herangehen müssen als bei seinen ersten beiden Läufen. Sowohl in Valencia als auch in London lief Kelvin Kiptum nach einer relativ verhaltenen ersten Hälfte den zweiten Teil deutlich schneller. In Chicago wird ein gleichmäßigeres Tempo nötig sein.

 

Ist Kelvin Kiptum in Topform – der Kenianer ist seit seinem Triumph in London im April kein Rennen mehr gelaufen -, wird er nicht zu schlagen sein. Mit einigem Abstand folgen auf der nach Bestzeiten sortierten Startliste der belgische Europarekordler Bashir Abdi (2:03:36) und der Äthiopier Kinde Atanaw (2:03:51). Auch die Top 3 des vergangenen Jahres kehren nach Chicago zurück: Titelverteidiger Benson Kipruto (Kenia/2:04:24) sowie Seifu Tura (Äthiopien) und John Korir (Kenia).

 

Vor einem Jahr hatte Ruth Chepngetich in Chicago mit einer Siegzeit von 2:14:18 den damaligen Weltrekord um lediglich 14 Sekunden verpasst. Es war eigentlich das Ziel der Kenianerin, die Bestzeit ihrer Landsfrau Brigid Kosgei (2:14:04) dieses Mal zu brechen. Doch der Weltrekord hat seit dem Berlin-Marathon eine andere Dimension: Tigst Assefa (Äthiopien) hält jetzt die Bestzeit mit famosen 2:11:53. Das dürfte ein Schock für einige Konkurrentinnen gewesen sein und es bleibt abzuwarten, welches Tempo Ruth Chepngetich nun einschlagen wird. Im Rennen ist auch die holländische Langstrecken-Olympiasiegerin Sifan Hassan, die im April in London ihr Debüt in 2:18:33 gewonnen hatte.

 

Topläufer mit persönlichen Bestzeiten:

 

MÄNNER

Kelvin Kiptum             KEN    2:01:25

Bashir Abdi                 BEL     2:03:36

Kinde Atanaw             ETH    2:03:51

Benson Kipruto           KEN    2:04:24

Dawit Wolde               ETH     2:04:27

Seifu Tura                   ETH     2:04:29

John Korir                   KEN    2:05:01

Huseydin Mohamed   ETH     2:05:05

Galen Rupp                USA    2:06:07

Conner Mantz             USA    2:08:16

Yuki Matsumura         JPN     2:09:01

Daniel Mateiko           KEN    Debüt

Wesley Kiptoo            KEN    Debüt

 

FRAUEN

Ruth Chepngetich      KEN    2:14:18

Tadu Teshome           ETH     2:17:36

Joyciline Jepkosgei    KEN    2:17:43

Genzebe Dibaba        ETH     2:18:05

Sutume Kebede         ETH     2:18:12

Emily Sisson               USA    2:18:29

Sifan Hassan              NED    2:18:33

Ababel Yeshaneh       ETH     2:20:51

Des Linden                 USA    2:22:38

Emma Bates               USA    2:23:18

Molly Seidel                USA    2:24:42

 

Text: race-news-service.com

Foto: Bank of America Chicago Marathon

Ruth Chepngetich könnte zum dritten Mal in Folge den Chicago-Marathon gewinnen. | Foto: Bank of America Chicago Marathon