1. März 2021 | Running-News

Konstanze Klosterhalfen bricht deutschen 10.000-m-Rekord

Mit einem überraschenden Rekordlauf hat sich Konstanze Klosterhalfen zurückgemeldet: Nach einer gut siebenmonatigen Verletzungspause stürmte die 24-jährige Athletin in Austin (Texas/USA) zu einer deutschen 10.000-m-Bestzeit von 31:01,71 Minuten. Im ersten 10.000-m-Rennen ihrer Karriere brach die Läuferin von Bayer Leverkusen, die in den USA lebt, damit auf Anhieb einen deutschen Uralt-Rekord. Vor knapp 30 Jahren war Kathrin Ullrich – heute eher bekannt unter Kathrin Weßel – im Juni 1991 in Frankfurt 31:03,62 gelaufen.

 

Mangels starker Konkurrenz dominierte Konstanze Klosterhalfen das Rennen von der Spitze und hatte am Ende einen großen Vorsprung von rund 75 Sekunden vor der zweitplatzierten US-Amerikanerin Keira D’Amato, die nach 32:16,82 im Ziel war. So überraschend, wie diese Leistung von Konstanze Klosterhalfen am Sonnabend in Austin auch war, musste man damit rechnen sobald die Ausnahme-Läuferin sich über die 10.000-m-Distanz versuchen würde. Aufgrund ihrer 5.000-m-Bestzeit von 14:26,76 Minuten war klar, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, wann sie auch über die 25-Runden-Distanz den deutschen Rekord brechen würde. Konstanze Klosterhalfen hält nun alle offiziellen deutschen Rekorde von der Meile (4:21,11 Minuten) über die 3.000 m (8:20,07) bis hin zu den 5.000 und 10.000 m. Über 10.000 m wird sie sicherlich noch deutlich schneller laufen können als jetzt in Austin.

 

Es zeichnet sich immer mehr ab, dass Konstanze Klosterhalfen einen sehr ähnlichen Weg gehen wird wie die ebenfalls vom US-Coach Pete Julian in Oregon betreute Sifan Hassan. Die aus Äthiopien stammende Holländerin kam ursprünglich von der Mittelstrecke und stellte inzwischen Europarekorde über 10.000 m und im Halbmarathon auf. Im seltenen Stundenlauf lief Sifan Hassan im vergangenen Jahr einen Weltrekord.

 

„Ich kann’s nicht glauben. Ich bin vorher nie die 10.000 Meter gerannt und war ein bisschen nervös wegen der Länge des Rennens“, wird Konstanze Klosterhalfen von der Nachrichtenagentur dpa zitiert. Die Rheinländerin war zuletzt Mitte Juli 2020 bei einem Meeting in Blue River (Oregon) an den Start gegangen. Nach einer persönlichen Bestzeit über 1.000 m (2:37,05 Minuten) gab sie dann das 3.000-m-Rennen auf und fiel lange verletzt aus.

 

Die Beckenverletzung aufgrund einer Überbelastung sei inzwischen auskuriert, erklärte Konstanze Klosterhalfen vor kurzem in einem Podcast des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) auf leichtathletik.de. „Ich bin immer noch im Aufbau. Das wichtigste ist jetzt, gesund zu bleiben und das Training zu genießen“, sagte Konstanze Klosterhalfen in dem Podcast. Ihr großes Ziel sind natürlich die Olympischen Spiele in Tokio, sofern diese im Sommer stattfinden. „Ich mache mir nicht zu viele Gedanken. Zunächst möchte ich so schnell laufen wie möglich. Die Olympischen Spiele sind natürlich das Größte und dort möchte ich die bestmögliche Leistung abrufen.“

 

Die schnellsten deutschen Läuferinnen über 10.000 Meter

 

31:01,71          Konstanze Klosterhalfen (Bayer Leverkusen)          Austin/USA     2021

31:03,62          Kathrin Ullrich (SC Berlin)                                         Frankfurt         1991

31:14,21          Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein f. Marathon)  Peking            2008

31:19,87          Alina Reh (SSV Ulm)                                                Essen              2019

31:19,76          Ulrike Bruns (ASK Potsdam)                                     Stuttgart          1986

31:21,36          Uta Pippig (SCC Berlin)                                            Jena                1992

31:29,55          Irina Mikitenko (Eintracht Frankfurt)                         Berakaldo/ESP 2001

31:32,09          Iris Biba (DJK Freigericht)                                         Oslo                1989

 

Text: race-news-service.com

Foto: photorun.net

Konstanze Klosterhalfen brach nach einer verletzungsbedingten Pause auf Anhieb den deutschen 10.000-m-Rekord. | Foto: www.photorun.net