22. Oktober 2025 | Marathon-NewsPresse-News

Magdalyne Masai: „Frankfurt ist das perfekte Rennen für mich, ich bin 100 Prozent bereit“

Magdalyne Masai ist der Star im Frauenfeld des Mainova Frankfurt Marathon. Mit ihrer Bestzeit von 2:18:58 Stunden ist sie die schnellste Läuferin, die je in Frankfurt auf der Startliste stand. Ihre herausragende Form zeigte sie vor einem Monat beim WM-Marathon in Tokio, der allerdings unglücklich für die Kenianerin endete. Bei brutal feucht-heißem Wetter lag Magdalyne Masai 10 km vor dem Ziel auf dem Bronzerang – lediglich die beiden Superstars Tigst Assefa (Äthiopien) und Peres Jepchirchir (Kenia) liefen vor ihr. Doch die 31-Jährige erlitt in der Endphase des Rennens einen Hitzekollaps, fiel auf den Asphalt und musste das Rennen aufgeben. Ihr Pech in Japan wurde nun zu einem Glücksfall für den Mainova Frankfurt Marathon. Wäre Magdalyne Masai bei der WM ins Ziel gekommen, wäre ein Start am Sonntag kein Thema gewesen. Nun will sie hier ihre Bestzeit angreifen und versuchen, das Rennen zu gewinnen.

 

Die kenianische Weltklasseathletin kommt zum dritten Mal in Folge nach Frankfurt. 2023 blieb sie in 2:27:19 auf dem neunten Platz etwas unter den Erwartungen. Im Vorjahr glänzte sie mit Rang zwei und ihrer Bestmarke von 2:18:58. Als einzige konnte sie lange Zeit mit der späteren Siegerin Hawi Feysa (Äthiopien) Schritt halten, die in 2:17:25 den neuen Streckenrekord erzielte. Magdalyne Masai unterstrich dann beim Tokio-Marathon im März ihr Top-Level und lief in 2:19:28 auf Rang vier. Dank der Leistungen von Frankfurt und Tokio wurde sie für das kenianische WM-Team nominiert.

 

„Nach dem Kollaps in Tokio hatten ich ein paar Tage lang Kopfschmerzen und fühlte mich schwindelig. Aber wenn ich herumgelaufen bin, fühlte sich mein Körper so gut an als ob ich gar nicht gerannt wäre. In Absprache mit meinem Coach machte ich zunächst eine Pause“, erzählt Magdalyne Masai. „Meine erste Trainingswoche und eine erste härtere Einheit waren dann gleich wieder so gut, dass ich unbedingt noch einen Marathon im Herbst laufen wollte. Ich kontaktierte meinen Manager Philipp Kopp und bat ihn lieber früher als später ein Rennen zu finden. Ich bin in der Form meines Lebens und will diese nicht verschenken.“

 

„Der Zeitpunkt des Mainova Frankfurt Marathon ist perfekt für mich. Ich hatte genügend Erholungszeit nach der WM, und ein paar harte Trainingseinheiten haben mir gezeigt, dass ich 100-prozentig gesund und bereit bin“, sagt Magdalyne Masai, die auch andere Startmöglichkeiten gehabt hätte. „Frankfurt ist eine sehr gute Chance für mich und zusätzlich startet auch meine Schwester Linet wieder dort. Mit ihr habe ich dieses Mal gemeinsam trainiert nach den Vorgaben meines Mannes und Trainers Jake.“

 

Magdalyne Masai lebt mit dem Neuseeländer Jake Robertson in Iten, Kenia. Ihr gemeinsamer Sohn Jake Jr. ist im Juli 2021 zur Welt gekommen. Nur etwas mehr als ein Jahr nach der Geburt, im Oktober 2022, gelang Magdalyne in Toronto in 2:25:39 ein erfolgreiches Marathon-Comeback. Fünf Monate später, im März 2023, erzielte sie beim Halbmarathon von Rom nach Ostia ihre persönliche Bestzeit von 67:07 Minuten. Bei Marathonsiegen in Toronto 2019, Wien 2023 und Lanzhou 2024 hat sie bewiesen, dass sie große Rennen für sich entscheiden kann.

 

Die 31-Jährige kommt aus einer Familie mit zehn Kindern und beeindruckenden Lauferfolgen. Ihre Schwester Linet Masai gewann 2009 in Berlin den Weltmeistertitel im 10.000-m-Lauf. Sie hat eine Marathonbestzeit von 2:21:01. Ihr Bruder Moses Masai wurde ebenfalls bei der WM 2009 Dritter über 10.000 Meter. Ihr jüngerer Bruder Alex Masai steigerte sich in diesem Jahr beim Rotterdam-Marathon zunächst auf 2:08:03 und war dann in Chicago vor kurzem Dritter in 2:04:37.

 

In Frankfurt zählt Magdalyne Masai zum engsten Kreis der Favoritinnen und könnte bei ihrem dritten Start den ersten Sieg feiern. „Ich freue mich riesig, dass ich die Chance habe zurückzukommen – ich habe tolle Erinnerungen an das Rennen vom vergangenen Jahr. Ich werde meine Bestzeit jagen und den ersten Sieg in Frankfurt.“

Magdalyne Masai mit ihrer Schwester Linet (rechts) und ihrem Ehemann und Trainer Jake Robertson. Foto: Norbert Wilhelmi