18. September 2018 | Marathon-News

#Marathongirl Kerstin Bertsch: Die Unermüdliche.

Mit einem Babyjogger zu laufen ist eine anstrengende Sache. Einen Laufbuggy mit zwei Kindern zu schieben ist noch einmal schwerer. Und wie es sich mit drei Sprösslingen im Wagen läuft, mag man sich schon gar nicht mehr vorstellen.

 

Kerstin Bertsch aus dem hessischen Heusenstamm nimmt genau diese Herausforderung mit bester Laune an. Ihre drei Kinder sind ihre ständigen Laufbegleiter im Buggy – und mehr noch: „Meine Kinder sind meine Trainer“, sagt die 29-Jährige. „Sie bestimmen, was möglich ist.“ Am liebsten legt Kerstin ihre Trainingsrunden in die Mittagszeit. „Während der Kleine schläft, unterhalte ich mich mit den Großen.“ An diese Art des Laufens hat sich die Sportlehrerin langsam herangetastet. Als vor fünf Jahren ihre Tochter geboren wurde, bekam sie von ihrer Oma den ersten Laufbuggy geschenkt. Das war kein Zufall: „Unsere ganze Familie ist sehr sportbegeistert“, sagt Kerstin.

 

Bereits mit sieben Jahren absolvierte sie selbst ihren ersten Volkslauf. Unzählige weitere folgten, die genaue Zahl ist ihr nicht wichtig. „Ich schätze mal, es dürften etwa 600 sein.“ Oft stand sie dabei auf dem Treppchen, im Jahr 2002 wurde sie (damals noch unter dem Namen Kerstin Straub) gar Vize-Europameisterin der Junioren im Berglauf. Die Begeisterung für den Laufsport ist geblieben, doch heute bestimmt die Familie den Weg. „Laufen ist Luxus“, sagt Kerstin. „Es ist nur dann möglich, wenn es uns allen gut geht.“ Doch scheinbar genießen alle vier die Zeit an der frischen Luft, denn Kerstin trainiert sehr erfolgreich: Im Frühjahr gelang ihr der Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde für den schnellsten Halbmarathon mit Doppelbuggy. Dabei schob sie ihre beiden „Großen“ in 1:31:45 über die Strecke. Die zwei bewährten Mitstreiter sollen sie auch auf der Marathonstrecke begleiten – zusammen mit Spielsachen, Büchern und Proviant. „Wenn ich nicht ein spezielles Krafttraining machen würde, ginge das nicht“, sagt Kerstin. „Aber ich bin ganz optimistisch, dass es klappen wird!“

 

Für die fröhliche Dreifach-Mama wäre es der erste Marathon, der rund läuft. „Bisher lief es nie so wie geplant, immer kam etwas anderes dazwischen.“ Mit zwei Glücksbringern im Wagen und der übrigen Familie an der Strecke sind die Voraussetzungen in jedem Fall ausgezeichnet.

„Meine Kinder sind meine Trainer“, sagt die 29-Jährige. „Sie bestimmen, was möglich ist.“ Am liebsten legt Kerstin ihre Trainingsrunden in die Mittagszeit. „Während der Kleine schläft, unterhalte ich mich mit den Großen.“