30. Oktober 2018 | Marathon-News

Master-Weltrekordler Mark Kiptoo: Marathon-Spätstarter zeigt, was mit über 40 möglich ist

Mark Kiptoo hat gezeigt, dass auch im Alter von über 40 Jahren über die Marathondistanz noch absolute Topleistungen möglich sind: Der Kenianer brach am Sonntag beim Mainova Frankfurt-Marathon mit einer Zeit von 2:07:50 Stunden den Master-Weltrekord. Dabei handelt es sich um die Altersklasse ab 40 Jahren, die besonders in den USA eine besondere Bedeutung hat. Bemerkenswert war bei der Leistung von Kiptoo, dass der Kenianer zum einen bereits 42 Jahre alt ist, und dass er diesen Rekord trotz eines mitunter sehr starken Gegenwindes gelaufen ist. Für Mark Kiptoo könnte im nächsten Jahr vielleicht noch eine schnellere Zeit möglich sein. In der Geschichte des Mainova Frankfurt-Marathon war es der erste Weltrekord. Und es war kein Zufall, dass Mark Kiptoo diese Zeit am Main aufstellte.

 

Mark Kiptoo war ein Marathon-Spätstarter: Mit 37 Jahren kam er 2013 nach Frankfurt und lief sein Debüt über die 42,195 km. Obwohl er eine durchaus erfolgreiche Karriere als Crossläufer und Bahn-Langstreckler hatte – 2009 war er Siebenter bei der Cross-WM, 2012 wurde er Afrika-Meister über 5.000 m -, hätte sicher niemand für möglich gehalten, dass er fünf Jahr später einen Master-Weltrekord laufen könnte. Mark Kiptoo hatte auf Anhieb Erfolg im Marathon. 2013 wurde er beim Mainova Frankfurt-Marathon Zweiter mit 2:06:16 Stunden, ein Jahr später gewann er das Rennen als 38-Jähriger in 2:06:49.

 

Bei der kenianischen Armee als Unteroffizier der Luftwaffe angestellt, erklärte Mark Kiptoo: „Wenn Du zum Militär gehst, lernst du viel. Du bekommst eine andere Sicht. Disziplin hat Priorität – mit Disziplin kannst du alles erreichen, und die Armee hat mir das beigebracht. Ich wäre nicht dort, wo ich heute bin ohne meine militärische Ausbildung,“

 

In Frankfurt lief Mark Kiptoo am Sonntag nur etwas mehr als eine Minute hinter dem 20 Jahre jüngeren Sieger Kelkile Gezahegn aus Äthiopien ins Ziel. Den bisherigen Master-Weltrekord hielt der Kenianer Kenneth Mungara, der 2016 in Mailand 2:08:38 gelaufen war. „Ich werde weiter dafür arbeiten, noch schneller zu laufen. Ich glaube, in Frankfurt wäre am Sonntag ohne den starken Wind im zweiten Rennabschnitt bereits eine Zeit zwischen 2:05 und 2:06 möglich gewesen“, erklärte Mark Kiptoo. „Ich wusste, dass ich auf Rekordkurs war, aber ich wollte auch das Rennen gewinnen. Als ich zurückfiel, habe ich weiterhin um jede Position gekämpft und das hat mir geholfen, den Weltrekord zu brechen“, sagte der Kenianer, der bis nach Kilometer 30 in der Spitzengruppe lief.

 

„Solange ich es körperlich schaffe, werde ich weiter laufen. Ich bin gesund und war in sehr guter Form. Mit der Hilfe von Gott, meiner Familie, meinem Management-Team und meinen Trainingspartnern ist alles noch möglich“, erzählte Mark Kiptoo, der auch versucht, den jüngeren Läufern seine Erfahrungen weiterzugeben. „Als ich 2007 erstmals international startete, habe ich viel gelernt. Dabei hatte ich das Glück von vielen großen Athleten zu profitieren, wie zum Beispiel Noah Ngeny (Olympiasieger über 1.500 m in Sydney 2000, d. Red.). Ich versuche immer eine Vorbild für jüngere Athleten zu sein und erkläre ihnen, dass es wichtig ist, diszipliniert und zielstrebig zu sein.“

 

„Ich weiß nicht genau, was in meinem Alter noch möglich sein wird, aber ich gebe jeden Tag mein Bestes“, sagte Mark Kiptoo. „Ich freue mich riesig, dass ich den Weltrekord gelaufen bin, aber ich weiß natürlich, dass er eines Tages gebrochen wird. So ist das in der Leichtathletik. Jetzt bin ich stolz, dass mein Name in den Rekordbüchern steht.“

Text: race-news-service.com
Fotos: photorun.net

„Ich weiß nicht genau, was in meinem Alter noch möglich sein wird, aber ich gebe jeden Tag mein Bestes“, sagte Mark Kiptoo. „Ich freue mich riesig, dass ich den Weltrekord gelaufen bin, aber ich weiß natürlich, dass er eines Tages gebrochen wird. So ist das in der Leichtathletik. Jetzt bin ich stolz, dass mein Name in den Rekordbüchern steht.“