2. Mai 2022 | Running-News

Mo Farah meldet sich in London zurück, Domenika Mayer siegt in Würzburg

Mo Farah ist am Montag in London sein erstes Rennen seit fast einem Jahr gelaufen. Der 39-jährige Brite musste sich in seiner Heimatstadt in einem nationalen 10-km-Lauf dabei allerdings mit Platz zwei zufrieden geben. Ellis Cross war der Sieger der „London 10000“. Der 25-Jährige rannte am Buckingham Palast mit einer persönlichen Bestzeit nach 28:40 Minuten mit vier Sekunden Vorsprung vor dem vierfachen Olympiasieger ins Ziel.

 

„Es ist schön wieder in London zu rennen, denn hier hat für mich alles begonnen“, sagte Mo Farah. „Es war hart, aber es ist ein wichtiger Test für mich. Elf Monate lang kein Rennen gelaufen zu sein, das ist eine lange Zeit.“ Mo Farah, der sowohl bei Olympia 2012 als auch 2016 die 5.000 und 10.000 m gewonnen hatte, hatte im Juni 2021 versucht, sich über 10.000 m für die Spiele in Tokio zu qualifizieren. Aufgrund eines Ermüdungsbruches im Fuß hatte er jedoch keine Chance. Vor dem Londoner Rennen am Montag hatte Mo Farah erklärt, dass es nur sinnvoll sei, noch einmal zurückzukommen, wenn er mithalten könne. Als Karriereabschluss könne er sich einen Marathon oder Halbmarathon vorstellen und vielleicht auch ein 10.000-m-Rennen. „Ich muss fit sein und erkennen wo ich stehe“, sagte Mo Farah. Im Sommer gäbe es für ihn theoretisch drei Möglichkeiten für einen bedeutenden 10.000-m-Lauf: Die Weltmeisterschaften in Eugene, die Europameisterschaften in München oder die Commonwealth Games in Birmingham.

 

Das Rennen der Frauen gewann Eilish McColgan überlegen in hochklassigen 30:23 Minuten. Damit verfehlte sie den britischen Rekord von Paula Radcliffe um lediglich zwei Sekunden und stellte einen schottischen Landesrekord auf. Zweite wurde Samantha Harrison in 31:44.

 

Ohne einen Superstar à la Mo Farah aber dafür mit internationaler Besetzung fand am Sonntag der traditionelle 10-km-Lauf in Würzburg zum ersten Mal seit 2019 wieder statt. Zweimal musste der Residenzlauf aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden, jetzt meldete sich auch dieses Rennen wieder zurück. Bei sehr warmem Wetter mit Temperaturen von klar über 20 Grad Celsius in der Sonne gab es keine spektakulären Zeiten, dafür aber interessante Rennen.

 

Vier Wochen nach ihrem überraschenden Debüt-Marathon-Sieg in Hannover zeigte Domenika Mayer auch in Würzburg eine überzeugende Leistung. Die Läuferin der LG Telis Finanz Regensburg gewann das Rennen in 32:47 Minuten mit großem Vorsprung und kam dabei bis auf 13 Sekunden an ihre persönliche Bestzeit heran. Platz zwei belegte die Ukrainerin Mariia Mazurenko mit 33:45. Sie hatte sich zuletzt in Italien aufgehalten und reiste nach dem Würzburger Rennen nach Düsseldorf zu ihrem Manager Vitaly Rybak. Rang drei belegte Esther Jacobitz (ASV Köln) in 34:45. Als Fünfte lief die 1.500-m-Olympiasiegerin von 2012, Maryam Jamal (Bahrain), nach 35:49 ins Ziel.

 

Im Rennen der Männer setzte sich der Äthiopier Kebede Olkeba in 28:39 Minuten vor den Kenianern Vincent Kiprotich und Philimon Kipkorir durch, die nach 28:44 beziehungsweise 29:11 im Ziel waren. Nach seinem 10-km-Sieg in Paderborn am Ostersonnabend kam Homiyu Tesfaye (TSV Pfungstadt) mit den warmen Temperaturen nicht gut zurecht und belegte am Ende in 29:20 Platz fünf. Als Sechster folgte Marathonläufer Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid) mit 29:56.

 

Text: race-news-service.com

Fotos: The Vitality London 10,000

Norbert Wilhelmi

Domenika Mayer lief zu einem souveränen Sieg in Würzburg. | Foto: Norbert Wilhelmi