3. Mai 2024 | Running-News

Neustart in Mainz mit internationalen Elite-Athleten

Der neu aufgestellte Gutenberg Halbmarathon Mainz wird am Sonntag seine Premiere haben. Dabei starten eine Reihe von internationalen Elite-Athleten. Zwei Kenianer und ein Spanier stehen mit Bestzeiten von unter 62:00 Minuten auf der Startliste, während die Belgierin Hanne Verbruggen nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Alina Reh mit einem persönlichen Rekord von 70:23 Minuten das Frauen-Feld anführt.

 

Das Rennen war bisher als Gutenberg Mainz-Marathon bekannt, wobei traditionell auch ein Lauf über die „halbe Distanz“ auf dem Programm stand. Die neuen Veranstalter setzen nunmehr voll auf die 21,0975-km-Strecke, die auch international seit Jahren stark im Kommen ist, und verzichten auf einen Marathon. Über 6.200 Läufer haben sich für den Halbmarathon bisher angemeldet. Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, sind es sogar über 10.000 Athleten.

 

„Unser Ziel ist es, einen auch international gut besetzten Halbmarathon aufzubauen, der für die Stadt Mainz eine echte Attraktion ist. In Deutschland gibt es nur sehr wenige Halbmarathonrennen, die ein starkes spitzensportliches Feld haben. Die Meldezahlen zeigen, dass das Konzept weg vom Marathon funktioniert und wir auf einem guten Weg sind“, sagte Race-Direktor Jo Schindler, der vor gut 20 Jahren die Organisation des Frankfurt-Marathons übernommen hatte und das Rennen mit seinem Team derart erfolgreich entwickelte, dass der Lauf zeitweise zu den schnellsten Marathonrennen weltweit zählte. 2011 verpasste der Kenianer Wilson Kipsang am Main den Weltrekord um lediglich vier Sekunden und der Frankfurt-Marathon wurde bezogen auf den Streckenrekord zur Nummer zwei in der Welt. Von einer derart furiosen Entwicklung darf man in Mainz über die „halbe Distanz“ sicher nicht ausgehen, doch Potenzial für einen weiteren starken deutschen Halbmarathon gibt es sicherlich.

 

Von einer deutlichen Verbesserung der Streckenrekorde ist angesichts des internationalen Starterfeldes beim Gutenberg Halbmarathon Mainz auszugehen. Die Kursbestzeiten stehen bei 66:06 – Selama Testamariam aus Eritrea lief diese Zeit 2019 – und 73:13 Minuten, mit denen Fabienne Königstein (MTG Mannheim) 2017 gewann. „Ich denke, wenn wir diese Zeiten sehr deutlich unterbieten, wäre das ein gelungener Einstieg – das ist das Ziel“, sagte der für die Topathleten zuständige Philipp Kopp.

 

Die beiden Kenianer Victor Kimutai und Collins Kipkemboi sind mit Bestzeiten von 61:29 beziehungsweise 61:34 Minuten die schnellsten Läufer auf der Mainzer Startliste. „Mein Ziel ist es, meine Bestzeit zu unterbieten und wenn das Wetter gut ist, versuche ich eine Zeit unter 61:00 zu erreichen“, sagte Collins Kipkemboi. Der Spanier Chakib Lachgar (Bestzeit: 61:45) und der Österreicher Timon Theuer (62:34) sind die nächstschnellsten Athleten auf der Startliste. Lachgar will in Mainz die Norm für die Europameisterschaften in Rom im Juni unterbieten. Diese steht bei 61:40.

 

Mit Tom Thurley (Potsdamer Laufclub/64:30) ist ein Läufer aus der erweiterten deutschen Spitze am Start. Vor drei Wochen war er Zweiter bei den Deutschen Marathon-Meisterschaften in Hannover. „Mein Training nach dem Marathon lief gut, daher habe ich mich kurzfristig entschlossen, in Mainz zu starten“, sagte Tom Thurley.

 

Die Belgierin Hanne Verbruggen, die für den Olympia-Marathon in Paris ebenso qualifiziert ist wie für den Halbmarathon bei den Europameisterschaften in Rom im Juni, führt die Startliste der Frauen mit einer Bestzeit von 70:23 Minuten an. Doch Philipp Kopp schätzt vor allen die Äthiopierin Hadas Shimuye stark ein. Die 24-Jährige hat zwar „nur“ eine Bestzeit von 73:20 Minuten, sie lief diese Zeit jedoch im März in der leistungsmindernden Höhenluft von Addis Abeba. „Ich bin in guter Form und möchte in Mainz eine Zeit von unter 70:00 Minuten laufen“, sagte Hadas Shimuye, die zum ersten Mal außerhalb Afrikas an den Start geht.

 

Lelisa Wakweya (Äthiopien/71:59) und Tecla Lokrale (Kenia/72:59) gehören zu einer Gruppe von afrikanischen Läuferinnen, die um die Podest-Plätze kämpfen werden. Kurzfristig verzichten musste dagegen Alina Reh (SCC Berlin): „Ich hatte bis zuletzt gehofft, dass ich vielleicht starten könnte, denn ich hatte mich sehr auf das Rennen in Mainz gefreut. Aber ein Infekt lässt einen Halbmarathonlauf einfach nicht zu“, sagte Alina Reh.

 

Text und Foto: race-news-service.com

Tom Thurley, Collins Kipkemboi und Hadas Shimuye läuten zusammen mit Race-Direktor Jo Schindler eine neue Ära beim Mainz-Halbmarathon ein. Foto: Race News Service