Amanal Petros hat beim Lissabon-Halbmarathon einen starken dritten Platz belegt, während Domenika Mayer in dem sehr gut besetzten Rennen als Sechste ins Ziel lief. Beide waren mit 60:56 beziehungsweise 70:40 Minuten jeweils die schnellsten Europäer, verpassten jedoch bei sehr warmem Wetter die angepeilten persönlichen Bestzeiten – beziehungsweise im Fall von Amanal Petros auch die Stunden-Barriere – deutlich. Schattentemperaturen von rund 20 Grad Celsius am Start und deutlich höhere Werte in der Sonne machten sich in Lissabon durchweg bei den Ergebnissen bemerkbar.
Der Äthiopier Dinkalem Ayele gewann den Lissabon-Halbmarathon, bei dem Jacob Kiplimo (Uganda) im November 2021 mit 57:31 Minuten den nach wie vor gültigen Weltrekord aufgestellt hatte, in 60:36 Minuten. Während Dominik Kiptarus (Kenia) als Zweiter nach 60:40 ins Ziel lief, folgte Amanal Petros (SCC Berlin) als Dritter mit 60:56 knapp vor Dennis Kibet Kitiyo (Kenia/60:58). „Es war wirklich sehr warm und zudem auch etwas windig. Hinzu kam dann auch noch, dass der Tempomacher nach rund siebeneinhalb Kilometern schon aus dem Rennen ging“, sagte Amanal Petros. „Meine Form war sehr gut und bis Kilometer 15 lagen wir in der Spitzengruppe noch auf Kurs für eine Zeit von unter 60 Minuten. Aber dann verloren wir Zeit – schade, es klappt einfach nicht, weil immer irgendetwas nicht ganz passt.“ Seit rund zwei Jahren versucht Amanal Petros seine deutsche Rekordzeit von 60:09 Minuten auf eine Zeit von unter einer Stunde zu drücken. Wenigstens konnte er sich in Lissabon mit einer deutschen Jahresbestzeit und einem Podestplatz trösten. Der 28-Jährige wird nun ins Trainingslager nach Kenia zurückkehren und sich dort auf den Hannover-Marathon am 14. April vorbereiten, wo er als Titelverteidiger an den Start geht.
Auf Platz 14 lief in Lissabon Hendrik Pfeiffer (TK Hannover), der mit 63:32 ebenfalls keine Chance auf eine Bestzeit (62:05) hatte. Er wird in drei Wochen beim Berliner Halbmarathon einen neuen Anlauf nehmen. Nach einer langen Verletzungspause meldete sich Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg) auf der Straße zurück: Er belegte Platz 15 in 63:39. Der 31-Jährige plant ebenfalls einen Start in Berlin in drei Wochen.
Schnellste Frau war die frühere Marathon-Weltrekordlerin Brigid Kosgei. Die Kenianerin gewann in 65:51 Minuten vor den Äthiopierinnen Bosena Mulatie (69:00) und Tigist Mengistu (69:14). Eine gute Platzierung erreichte Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg). Die 33-Jährige lief auf Rang sechs mit 70:40 Minuten, hatte in der Wärme aber ebenfalls keine Chance ihre avisierte Bestzeit von 69:52 zu unterbieten. Sie wird ebenso wie Amanal Petros am 14. April beim Hannover-Marathon starten. Nicht ins Ziel kam Esther Pfeiffer (Hannover 96).
Text: Jörg Wenig / Race News Service
Foto: Victah Sailer / photorun.net