30. Oktober 2023 | Marathon-News

Philipp Kopp setzt spitzensportliche Erfolgsgeschichte in Frankfurt nahtlos fort

Mit den zusammengerechnet qualitativ hochklassigsten Siegzeiten der Geschichte des Rennens hat der 40. Mainova Frankfurt Marathon am Sonntag nahtlos angeknüpft an die besten spitzensportlichen Ergebnisse in der Zeit vor Corona. Die Resultate des Kenianers Brimin Misoi und der Äthiopierin Buzunesh Gudeta, die nach 2:04:53 beziehungsweise 2:19:27 Stunden in der Frankfurter Festhalle ins Ziel liefen, ergeben eine Gesamtzeit von 4:24:20 – und das ist die mit einigem Abstand schnellste in der Geschichte des ältesten deutschen City-Marathons, der im nächsten Jahr am 27. Oktober stattfinden wird.  

 

Es war unabhängig von den Schwierigkeiten vor der Pandemie alles andere als eine Selbstverständlichkeit, dass es spitzensportlich bei zudem ungünstigen Wetterbedingungen derart gut laufen würde. Denn im Frühjahr war der Mann verstorben, der das Rennen spitzensportlich über zwei Jahrzehnte entwickelt und in die Weltklasse geführt hat: Christoph Kopp. Sein Sohn Philipp übernahm nun, in Zusammenarbeit mit Sandra Wolter, die bereits seit 2003 als „Linke Hand“ von Christoph Kopp in Frankfurt gearbeitet hatte, die Position des Elite-Koordinators. 

 

Das schien vor einigen Jahren keine Selbstverständlichkeit. „Damals habe ich mich in der Tat gefragt, was machen wir, wenn Christoph eines Tages mal nicht mehr zur Verfügung steht. Eine richtige Antwort fanden wir nicht. Dann sagte ich im Spaß zu Christoph, wir hören dann mal zusammen auf“, erinnert sich Frankfurts Race Director Jo Schindler. „Deswegen freue ich mich sehr, dass wir nach dem Verlust von Christoph einen derart nahtlosen und erfolgreichen Übergang geschafft haben.“ Zusammen mit Sandra Wolter führt Philipp Kopp in Berlin den International Sports Service (ISS) seines Vaters fort. 

 

Philipp Kopp ist mit dem Sport aufgewachsen. Bereits als Zweieinhalbjähriger war er 1995 beim Boston-Marathon – und rannte damals bei der Grenzkontrolle in den USA schon mal voraus, einfach durch den Kontrollpunkt hindurch. „Mit fünf Jahren saß Philipp bei mir auf dem Schoß“, erzählt Jo Schindler. 

 

Seit 2007 unterstützte Philipp Kopp, der später Sport-Management studierte, seinen Vater beim Mainova Frankfurt Marathon. Eine entscheidende Situation in seiner Entwicklung war eine Reise nach Kenia 2019. „Ich fuhr nach Iten zu Jean Paul Fourier und führte viele Gespräche mit Athleten. Damals hat mir Patrick Makau sehr geholfen, Kontakte zu knüpfen, so dass ich anfing kenianische Topläufer als Manager zu betreuen“, sagt Philipp Kopp, der die aufgebauten Strukturen weiter professionalisieren möchte. Zu seinen Athleten zählen Kenias Halbmarathon-WM-Dritter Samwel Mailu, die äthiopische Crosslauf-Vizeweltmeisterin Tsigie Gebreselama, die Vize-Europameisterin im Marathon, Matea Parlov Kostro (Kroatien), oder auch der deutsche Marathon-Rekordler Amanal Petros. 

 

Neben dem Athleten-Management ist die Arbeit als Koordinator der Elitefelder für eine Reihe von Lauf-Veranstaltern das Standbein für Philipp Kopp und Sandra Wolter. Es spricht einiges dafür, dass im Mai 2024 ein neues Rennen hinzukommen wird: Am 5. Mai findet der Gutenberg Halbmarathon in Mainz statt, dessen Organisation Jo Schindler als Race Direktor übernommen hat. 

Philipp Kopp setzt spitzensportliche Erfolgsgeschichte in Frankfurt nahtlos fort | Bild: Sailer/photorun.net