11. Februar 2019 | Running-News

Roza Dereje verpasst Halbmarathon-Weltrekord in Barcelona, Miriam Dattke mit Bestzeit, Anja Scherl meldet sich zurück

Roza Dereje hat den avisierten Halbmarathon-Weltrekord verpasst. Die Äthiopierin gewann in Barcelona zwar mit deutlichem Vorsprung in 66:01 Minuten, doch zur globalen Bestzeit von Joyciline Jepkosgei fehlten genau 70 Sekunden. Die Kenianerin war 2017 in Valencia 64:51 gelaufen. Auf Platz acht lief in Barcelona Miriam Dattke, die mit 72:17 eine persönliche Bestzeit erreichte und eine deutsche Jahresbestzeit aufstellte. Zurückgemeldet im internationalen Wettkampfgeschehen hat sich Anja Scherl. Sie belegte Rang 13 in 72:43 Minuten. Das Rennen der Männer gewann Eric Kiptanui (Kenia) in 61:04. Philipp Pflieger erreichte auf Platz 13 eine deutsche Jahresbestzeit von 63:33.

Obwohl ihre persönliche Bestzeit von 67:00 Minuten nicht unbedingt auf Ergebnisse im Bereich des Weltrekordes von 64:51 schließen ließ, hatte Roza Dereje einen Angriff auf die globale Bestzeit angekündigt. Auf der schnellen Strecke erreichte die Dubai-Marathon-Siegerin des vergangenen Jahres dann die 10-km-Marke nach 31:10 Minuten. Damit hatte sie im Weltrekord-Fahrplan bereits gut 20 Sekunden Verspätung. Und es wurde bald klar, dass es mit der Bestzeit nichts werden wird, denn die erst 21-Jährige wurde jenseits der 15-km-Marke langsamer. Um 16 Sekunden verpasste Dereje am Ende auch die Jahresweltbestzeit von 65:45. Hinter ihr folgten Dibaba Kuma (Äthiopien/66:45), Sally Chepyego (Kenia/68:30), Lucy Cheruiyot (Kenia/68:32) und die Britin Charlotte Arter (69:41) auf den Plätzen zwei bis fünf.

Mit einem gleichmäßigen Tempo gelang Miriam Dattke eine deutliche Steigerung ihrer Bestzeit. Die erst 20-jährige Läuferin der LG Telis Finanz Regensburg passierte die 10-km-Marke nach 34:17 Minuten und war dann nach 72:17 im Ziel. Damit hatte sie sich um genau 2:20 Minuten verbessert. Miriam Dattke zeigte damit Potenzial auch in Richtung Marathon.

Von regionalen Wettkämpfen abgesehen, lief Anja Scherl (LG Telis Finanz Regensburg) nach Verletzungsproblemen in Barcelona ihr erstes großes internationales Rennen seit der Halbmarathon-WM im vergangenen März. Auch der 32-Jährigen gelang ein gleichmäßiger Lauf mit einer Zielzeit von 72:43 auf Rang 13. „Es war ein anstrengendes Rennen, ich hatte keine Ahnung, wo ich stehe“, schrieb Anja Scherl auf ihrer Facebook-Seite. Auf der Zeit könne man aufbauen, „für den Moment bin ich super zufrieden“. Es ist durchaus möglich, dass Anja Scherl im Frühjahr einen Marathon laufen wird.

Ein knappes Finish gab es bei den Männern in Barcelona. Eric Kiptanui, der im vergangenen Jahr bereits den Berliner Halbmarathon mit einem Streckenrekord von 58:42 gewonnen hatte, setzte sich in 61:04 Minuten mit nur einer Sekunde Vorsprung vor dem Äthiopier Abebe Degefa durch. Dritter wurde Betesfa Getahun (Äthiopien) mit 61:07, als Vierter folgte Jonathan Korir (Kenia/61:10). Nach einer 10-km-Zwischenzeit von 29:56 erreichte Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) mit konstantem Tempo am Ende 63:33 und Rang 13. Damit war er elf Sekunden schneller als vor einem Jahr in Barcelona und erzielte die zweitschnellste Zeit seiner Karriere. Seine Bestzeit von 63:14 war er im vergangenen Jahr in Berlin gelaufen. Bereits frühzeitig aufgeben musste Jonas Koller (LG Telis Finanz Regensburg). Für ihn wurde keine 5-km-Zwischenzeit registriert.

Text: race-news-service.com

Foto: photorun.net

Miriam Dattke steigerte sich in Barcelona deutlich. Foto: www.photorun.net