Titelverteidigerin Shuko Genemo wird am 23. April wieder beim Vienna City Marathon starten. Die 21-jährige Äthiopierin feierte im Vorjahr bei dem Rennen ihren bisher größten Triumph. Trotz des starken Windes erzielte sie mit einer persönlichen Bestzeit von 2:24:31 Stunden die zweitbeste je in der Geschichte des Rennens gelaufene Zeit. „Bei besserem Wetter hätte ich 2:22 laufen können“, sagte sie damals. Stärkste Gegnerin ist voraussichtlich ihre Landsfrau Meseret Mengistu. Die Siegerin des Paris-Marathons 2015 ist mit der Bestzeit von 2:23:26 Stunden klar die schnellste Läuferin im Feld. Es könnte ein spannendes und schnelles Duell der beiden Äthiopierinnen geben. Allerdings sind weitere starke Afrikanerinnen am Start.
Während der Männer-Streckenrekord in Wien seit dem Jahr 2000 sechsmal verbessert werden konnte – zuletzt 2014 von Getu Feleke mit 2:05:41 –, hat der Frauenrekord von 2:23:47der Italienerin Maura Viceconte seit dem 21. Mai 2000 den Angriffen Stand gehalten. Alle Laufwettbewerbe zusammengerechnet, haben sich bereits über 39.000 Teilnehmer für den Vienna City Marathon gemeldet.
Mit 21 Jahren zählt Shuko Genemo zu den jungen Gesichtern des Marathonlaufes. Vor ihrem Wiener Sieg hatte sie bereits den Mumbai-Marathon 2016 gewonnen (2:27:50) und 2015 in Hengshui (China) in 2:27:29 den dritten Platz erreicht. In diesem Januar lief sie beim hochklassigen Dubai-Marathon in 2:28:16 auf Rang sieben. Während Genemo im Vorjahr ihr Potenzial für eine Streckenrekordzeit gezeigt hat, ist Meseret Mengistu bereits unter der langjährigen Wien-Bestmarke geblieben. 2015 hat sie als Überraschungssiegerin beim Paris-Marathon für Aufsehen gesorgt. Damals holte sie in 2:23:26 Stunden völlig unerwartet den Sieg.
Zwei weitere hochkarätige Marathon-Siege feierte Mengistu in China: 2016 entschied sie in 2:25:56 Stunden den Peking-Marathon für sich. Am 2. Januar 2017 war sie die erste Siegerin des Jahres eines internationalen Marathons, als sie in 2:25:58 Stunden den Xiamen-Marathon gewinnen konnte. Inspiriert wurde Mengistu von TV-Übertragungen der Rennen von Äthiopiens Olympiasiegerin Derartu Tulu und Lauflegende Haile Gebrselassie, der dreimal in Wien den Halbmarathon gewonnen hat.
Rebecca Chesire und Angela Tanui aus Kenia werden das äthiopische Spitzenduo herausfordern können. Die 25-jährige Chesire zählt mit vier internationalen Marathonsiegen, insgesamt zehn Podiumsplätzen und einer Bestzeit von 2:25:22 Stunden (Dubai 2015) zu einer Anwärterin auf den Wien-Sieg. Beim Rom-Ostia-Halbmarathon am vergangenen Sonntag zeigte sie mit dem vierten Platz in 69:01 Minuten gute Form. Noch überzeugender trat Angela Tanui bei diesem Rennen auf. In sehr starken 67:43 Minuten holte sie Rang zwei. Die 24-Jährige wird in Wien ihr Marathondebüt laufen. Mit ihrer Halbmarathon-Bestmarke von 67:16 Minuten war sie im Jahr 2016 die Nummer zehn der Welt.
Als stärkste europäische Läuferin geht Emma Quaglia an den Start. Die 36-jährige Italienerin erreichte beachtliche Meisterschaftsresultate. Sie war Sechste bei der WM in Moskau 2013 und 14. bei der EM in Zürich 2014. Ihre Bestzeit von 2:28:15 Stunden hat sie in Turin 2012 erzielt.
Text: race-news-service.com
Foto: photorun.net