2. November 2018 | Running-News

Über 50.000 Läufer und ein Dutzend Favoriten beim New York-Marathon

Nur ein Dutzend von über 50.000 Läufern haben am Sonntag realistische Chancen, das Marathon-Spektakel in New York zu gewinnen. Das mit Abstand größte Rennen der Welt über die 42,195 km ist in diesem Jahr in der absoluten Spitze nicht so breit besetzt wie das in der Vergangenheit der Fall war. So haben nur sechs Männer und sechs Frauen bei dem Lauf von der Verrazano Narrows Bridge bis in den Central Park die besten Karten im Kampf um den prestigeträchtigen Sieg, der mit jeweils 100.000 US-Dollar belohnt wird. Unter ihnen sind mit dem Kenianer Geoffrey Kamworor und der US-Amerikanerin Shalane Flanagan beide Titelverteidiger.

 

Die Veranstalter des Rennens, die New York Road Runners, rechnen wie zuletzt wieder mit über 50.000 Startern. Der New York-Marathon ist seit vielen Jahren der größte Marathon der Welt. Die höchste Finisher-Zahl wurde vor zwei Jahren registriert mit 51.394 Athleten. 2017 erreichten 50.773 Läufer das Ziel im Central Park. New York ist nach wie vor der einzige Marathon, bei dem über 50.000 Teilnehmer das Ziel erreichten.

 

Im Rennen der Männer kommen die stärksten Herausforderer von Geoffrey Kamworor dieses Mal aus Äthiopien. Tamirat Tola ist der schnellste Läufer auf der Starliste. Der Äthiopier, der sich in Dubai im Januar als Dritter auf 2:04:06 Stunden gesteigert hatte und 2017 bereits Vize-Weltmeister im Marathon war, wird zum ersten Mal beim New York-Marathon starten. Gleiches gilt für seinen Landsmann Shura Kitata. Dem Äthiopier war vor einem Jahr in Frankfurt der Durchbruch gelungen, als er das Rennen mit 2:05:50 Stunden gewann. Im Frühjahr wurde Kitata dann Zweiter beim hochklassigen London-Marathon. Dabei lief er trotz sehr hoher Temperaturen hochklassige 2:04:49. Viel Erfahrung im US-Straßenlauf hat dagegen Lelisa Desisa. Der Äthiopier gewann zweimal den Boston-Marathon (2013 und 2015) und belegte in New York bereits die Ränge zwei (2014) sowie drei (2015 und 2017). Desisa lief seine Bestzeit von 2:04:45 bei seinem Sieg in Dubai 2013.

 

Auch Daniel Wanjiru hat mit 2:05:21 im Vergleich zu Titelverteidiger Geoffrey Kamworor (2:06:12) die schnellere Bestzeit. Jedoch war die Form von Wanjiru zuletzt nicht überzeugend, während Kamworor in guter Verfassung sein soll. Zum Favoritenkreis ist auch noch ein dritter Kenianer zu zählen: Festus Talam geht mit einem persönlichen Rekord von 2:06:13 ins Rennen.

 

Überraschend hatte sich vor einem Jahr in New York Mary Keitany geschlagen geben müssen. Die Kenianerin, die das Rennen bereits dreimal gewonnen hat, wurde hinter Shalane Flanagan Zweite. Mit ihrer Afrika-Rekordzeit von 2:17:01 Stunden ist Mary Keitany einmal mehr die schnellste Läuferin im Frauen-Elitefeld. Sie trifft allerdings auf eine Landsfrau, gegen die sich im Frühjahr in London überraschend hatte geschlagen geben müssen: Vivian Cheruiyot. Die 5.000-m-Olympiasiegerin von Rio 2016 hat den Umstieg auf die Marathondistanz inzwischen eindrucksvoll geschafft. Nach einem Sieg in Frankfurt vor einem Jahr folgte der Triumph in London im April. In der britischen Metropole steigerte sie sich dabei auf die Weltklassezeit von 2:18:31.

 

Sollten sich Keitany und Cheruiyot am Sonntag auf der hügeligen und nicht leicht zu laufenden Strecke überschätzen, was Keitany in New York schon mehrmals passiert ist, könnte wieder Shalane Flanagan ins Spiel kommen. Die 37-jährige 10.000-m-Olympia-Zweite von 2008 feierte vor einem Jahr im Central Park den größten Sieg ihrer Karriere. Im Frühjahr war sie beim eiskalten Boston-Marathon Sechste. Möglicherweise beendet Shalane Flanagan am Sonntag ihre Karriere. „Ich bin mir noch nicht sicher. Ich kann das erst sagen, wenn ich ins Ziel gelaufen bin“, erklärte die Marathon-Olympia-Sechste von 2016, die eine Bestzeit von 2:21:14 aufweist. Zur Gruppe der Favoritinnen zählt neben den beiden Äthiopierinnen Mamitu Daska (Bestzeit: 2:21:59) und Rahma Tusa (2:23:46) auch Desiree Linden. Die US-Amerikanerin gewann im April den Boston-Marathon und hat eine Bestzeit von 2:22:28.

 

Topathleten und Bestzeiten

 

Männer:

Tamirat Tola                         ETH    2:04:06

Lelisa Desisa            ETH    2:04:45

Shura Kitata             ETH    2:04:49

Daniel Wanjiru         KEN   2:05:21

Geoffrey Kamworor             KEN   2:06:12

Festus Talam           KEN   2:06:13

Abdi Abdirahman    USA   2:08:56

Alphonce Simbu      TAN    2:09:10

Juan Luis Barrios     MEX   2:10:55

Senbeto Geneti        ETH    2:11:12

Chris Thompson      GBR   2:11:19

Jared Ward               USA   2:11:30

Tim Ritchie               USA   2:11:55

Shadrack Biwott       USA   2:12:01

Bernard Lagat          USA   Debüt

 

Frauen:

Mary Keitany            KEN   2:17:01

Vivian Cheruiyot      KEN   2:18:31

Shalane Flanagan USA   2:21:14

Mamitu Daska          ETH    2:21:59

Desiree Linden        USA   2:22:28

Rahma Tusa                        ETH    2:23:46

Lisa Weightman       AUS   2:25:15

Sara Dossena          ITA      2:27:53

Molly Huddle            USA   2:28:13

Netsanet Gudeta     ETH    2:29:15

Adriana da Silva      BRA   2:29:17

Allie Kieffer               USA   2:29:17

Stephanie Bruce      USA   2:29:35

 

Die größten zehn Marathonläufe aller Zeiten

 

51.394                       New York      2016

50.773                       New York      2017

50.530                       New York      2014

50.062                       New York      2013

49.595                       New York      2015

47.323                       New York      2011

45.103                       New York      2010

44.511                                   Chicago        2017

43.660                       New York      2009

42.525                       Paris              2018

 

Gewertet werden hier Zielzahlen, nicht Starter- oder Meldezahlen.

 

Text: race-news-service.com

Foto: photorun.net

Nur ein Dutzend von über 50.000 Läufern haben am Sonntag realistische Chancen, das Marathon-Spektakel in New York zu gewinnen. Das mit Abstand größte Rennen der Welt über die 42,195 km ist in diesem Jahr in der absoluten Spitze nicht so breit besetzt wie das in der Vergangenheit der Fall war.