17. Februar 2017 | Running-News

Weltklasseläufer im Portrait (3): Marathon-Olympiasieger Eliud Kipchoge

In dieser Serie werden vier außergewöhnlich erfolgreiche internationale Läufer vorgestellt, die in diesem Jahr für Furore sorgen könnten: Geoffrey Kamworor, Jemima Sumgong, Eliud Kipchoge und Kenenisa Bekele. Teil 3:

Eliud Kipchoge ist der zurzeit beste Marathonläufer der Welt. So konstant auf höchstem Niveau läuft kein anderer Athlet über die klassische Distanz. Sechs große Siege in Folge sind der Beweis. Im vergangenen Jahr triumphierte Eliud Kipchoge zunächst in London und dann beim olympischen Marathon in Rio.

Doch Kipchoge kann sicherlich noch mehr. Der 32-jährige Kenianer hat das Potenzial, den Weltrekord seines Landsmannes Dennis Kimetto zu brechen. Dieser lief in Berlin 2014 eine Zeit von 2:02:57 Stunden. Im September 2015 wollte Kipchoge in Berlin den Weltrekord brechen, doch seine Schuhe spielten nicht mit. Die Innensohlen hatten sich gelöst und rutschten während des Laufens fast komplett aus dem Schuh. Trotz schmerzender Füße gewann Kipchoge das Rennen und lief mit 2:04:00 Stunden eine Weltklassezeit. In London steigerte er sich vor einem Jahr auf 2:03:05 und verpasste den Weltrekord um lediglich acht Sekunden. Es ist durchaus denkbar, dass er im September nach Berlin zurückkehren wird, um einen neuen Weltrekordversuch zu starten.

Bevor er 2013 sein Marathon-Debüt in Hamburg gewann, war Eliud Kipchoge bereits über die Bahn-Langstrecken sehr erfolgreich. 2003 wurde er in Paris sensationell Weltmeister über 5.000 m. Der damals erst 19-jährige Kipchoge ließ in einem großen Finale nicht nur Äthiopiens Superstar Kenenisa Bekele hinter sich sondern auch den marokkanischen Lauf-Star Hicham El Guerrouj. Vier Jahre später war Kipchoge WM-Zweiter, und 2008 gewann er die olympische Silbermedaille über die 5.000 m. Nicht nur im Marathon sondern auch über 5.000 m (12:46,53), 10.000 m (26:49,02) und im Halbmarathon (59:25) kann er absolute Weltklassezeiten vorweisen.

Während seiner gesamten internationalen Karriere war der frühere Weltklasseläufer Patrick Sang sein Trainer – 14 Jahre läuft diese Zusammenarbeit inzwischen. „Ich hatte nie einen anderen Coach“, sagt Eliud Kipchoge. „Genau genommen sind wir Nachbarn. Patrick lebte nur ein oder zwei Kilometer von mir entfernt in Kapsisiywa im Nandi-District. Als ich acht oder neun Jahre alt war, sah ich ihn beim Training, später wurde er mein Trainer. Der Plan war, dass ich zunächst auf der Bahn erfolgreich sein sollte, dann wechselte ich auf die Straße“, erzählt Eliud Kipchoge, der aus einer Farmer-Familie stammt. Heute lebt er mit seiner Familie in Eldoret und trainiert im 30 Kilometer entfernten Kaptagat. In der Woche wohnt er in der Regel im Trainingscamp, am Wochenende fährt er dann nach Hause.

Die Marathonrennen von Eliud Kipchoge

1. Haspa Hamburg-Marathon    2013    2:05:30
2. BMW Berlin-Marathon        2013    2:04:05
1. Rotterdam-Marathon        2014    2:05:00
1. Chicago-Marathon        2014    2:04:11
1. London-Marathon        2015    2:04:42
1. BMW Berlin-Marathon        2015    2:04:00
1. London-Marathon        2016    2:03:05
1. Olympische Spiele, Rio        2016    2:08:44

Text: race-news-service.com
Foto: photorun.net